Jüngste Untersuchungen der Bertelsmann Stiftung beleuchten das Potenzial, mehr Jugendlichen den direkten Einstieg in eine Ausbildung zu ermöglichen. Eine bundesweite Befragung zeigt, dass viele junge Menschen, die derzeit an staatlich geförderten Maßnahmen teilnehmen, tatsächlich sofort eine Lehrstelle antreten könnten, sofern passende Ausbildungsplätze und eine intensive Unterstützung erhältlich wären. Derzeit nutzen fast 250.000 Jugendliche in Deutschland Übergangsmaßnahmen, um die Zeit zwischen Schule und Beruf zu überbrücken. Es zeigt sich jedoch, dass knapp zwei Drittel dieser jungen Menschen die nötigen Voraussetzungen mitbringen, um sofort mit einer Ausbildung zu beginnen. Interessanterweise sind laut Meinung der befragten Fachkräfte, zu denen Mitarbeitende aus Jobcentern, Berufsschulen und der Jugendhilfe gehören, etwa ein Viertel der Jugendlichen bereit, eine Ausbildung ohne weitere Verzögerung zu starten. Ein weiteres Drittel könnte mit gezielter Unterstützung den Weg in die Berufsausbildung finden. Ungeachtet dessen bleiben in Deutschland noch immer fast 70.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen somit die Notwendigkeit, jungen Menschen durch erweiterte und gezielte Angebote eine frühere und stabile Integration in die Berufswelt zu ermöglichen. Dies könnte nicht zuletzt dazu beitragen, die Fördermittel effizienter einzusetzen und jene Jugendlichen zu unterstützen, die wirklich auf externe Hilfe angewiesen sind, um den Berufseinstieg zu meistern.
Wirtschaft
Ausbildungs-Potenzial: Mehr Jugendliche gehören direkt in die Lehre
