Der Modegigant Esprit zieht sich zum Ende des Monats Januar plangemäß vom deutschen Markt zurück und schließt die letzten seiner Läden. Ursprünglich war geplant, alle verbliebenen 56 Filialen bis Ende November zu schließen, doch fast 30 blieben länger offen, um noch vom Weihnachtsgeschäft zu profitieren. Angefangen hat das Ende im Mai 2024, als Esprit aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung Insolvenz für das europäische Geschäft anmelden musste. Mangels eines Käufers wurden die Schließpläne im August konkretisiert. Das Ergebnis: Rund 1300 Mitarbeiter in Deutschland verlieren ihren Arbeitsplatz. Die einst bedeutende europäische Firmenzentrale in Ratingen ist bereits geräumt, ein kleines Team übernimmt die restliche Abwicklung. Die Markenrechte von Esprit in Europa hat der Schuhhändler Deichmann übernommen, der sich auf die Schuh-Produkte konzentrieren wird. Die Textilrechte gehen an die "Theia Group of Companies", die sich bislang bedeckt zu ihren Plänen hält. Man stehe jedoch in Partnerschaft mit Deichmann und plane eine "Wiederbelebung der Marke Esprit in Europa". Einst ein Riese mit über 1.100 Filialen weltweit um 2010/2011, sind von Esprit heute nur noch etwa 150 Geschäfte übrig, viele davon Franchise-Unternehmen. Die Hauptgesellschaft Esprit Holding bleibt in Hongkong, aber der Verlust Deutschlands als Schlüsselmarkt mit ehemals 170 Geschäften, das erste in Köln 1986, markiert einen ernüchternden Rückgang.