Kupfer gefragt wie nie – doch wie lange hält die Nachfrage?
Kupfer ist der Rohstoff der Zukunft – zumindest wenn es nach der Energiewende geht. Ohne das rötliche Metall läuft weder Elektromobilität noch der Ausbau erneuerbarer Energien. Kein Wunder, dass Aurubis, Europas größter Kupferverarbeiter, in einem Umfeld steigender Metallpreise glänzt.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 kletterte der operative Gewinn vor Steuern um satte 17 Prozent auf 130 Millionen Euro. Neben den hohen Kupferpreisen trugen auch Zuwächse in der Schwefelsäureproduktion und geringere Kosten zum Ergebnis bei. Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt optimistisch: Aurubis erwartet ein operatives Ergebnis zwischen 300 und 400 Millionen Euro.
Preisanstieg als Glücksfall – doch Risiken bleiben
Die starke Nachfrage nach Kupfer wird maßgeblich durch die Transformation der Industrie getrieben. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos, neue Solaranlagen und die Digitalisierung benötigen riesige Mengen des Metalls. Doch während die aktuellen Zahlen glänzen, sind Risiken nicht zu übersehen:
- Konjunkturabhängigkeit: Kupfer ist stark mit der Weltwirtschaft verknüpft. Ein Nachfragerückgang – etwa durch eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft – könnte die Preise schnell unter Druck setzen.
- Volatile Metallpreise: Der Kupferpreis hängt nicht nur von der Nachfrage ab, sondern auch von spekulativen Marktbewegungen und geopolitischen Unsicherheiten.
- Energiekosten und Lieferketten: Die energieintensive Metallverarbeitung bleibt von hohen Strompreisen und globalen Lieferkettenproblemen betroffen.
Aurubis bleibt optimistisch – doch wie viel Luft ist noch nach oben?
Konzernchef Toralf Haag sieht Aurubis gut aufgestellt und bezeichnet die eigenen Metalle als „Schlüssel für die Energie- und Mobilitätswende“. Doch wie nachhaltig bleibt das Wachstum? Im Vorjahr war der Gewinn um 19 Prozent auf 413 Millionen Euro gestiegen – eine Messlatte, die schwer zu übertreffen sein dürfte.
An der Börse reagierten Anleger dennoch positiv: Die Aurubis-Aktie legte vorbörslich um 1,3 Prozent zu. Doch ob das Vertrauen in eine langfristig stabile Entwicklung gerechtfertigt ist, bleibt abzuwarten.
Aurubis profitiert von der starken Nachfrage nach Kupfer und einer verbesserten Kostenstruktur. Doch der Markt bleibt volatil. Steigende Rohstoffpreise sind ein zweischneidiges Schwert: Sie sorgen für Gewinne, können aber ebenso schnell drehen.