Aurubis, Europas führender Kupferverarbeiter, hat im vergangenen Geschäftsjahr mit beeindruckenden Zahlen überzeugt. Während sich andere Industriezweige in volatilen Märkten schwer taten, erzielte das Unternehmen ein Vorsteuerergebnis von 413 Millionen Euro – ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die verbesserten Ergebnisse sind das Ergebnis eines strategischen Umgangs mit fallenden Energiekosten und gestiegenen Kupferpreisen, erklärte CEO Toralf Haag am Donnerstag.
„Aurubis hat das Geschäftsjahr mit einem robusten Ergebnis in einem volatilen Marktumfeld abgeschlossen“, betonte Haag.
Diese Stabilität will das Unternehmen auch mit seinen Aktionären teilen: Die Dividende wird um zehn Cent auf 1,50 Euro je Aktie erhöht. Eine Nachricht, die insbesondere den Stahlkonzern Salzgitter freuen dürfte, der rund 30 Prozent an Aurubis hält.
Erfolg durch günstige Rahmenbedingungen
Die verbesserten Ergebnisse von Aurubis spiegeln eine klare Marktstrategie wider: Günstigere Energiekosten haben dem Unternehmen Luft verschafft, während höhere Preise für Kupfer und andere Edelmetalle die Erträge angetrieben haben.
Zudem konnten die Margen durch Optimierungen in der Produktion stabil gehalten werden, selbst in einem Umfeld, das von Unsicherheiten auf den Beschaffungsmärkten geprägt war.
Diese Leistung verdeutlicht die Stärke von Aurubis als Marktführer. Der Kupferbedarf bleibt angesichts des Ausbaus der Elektromobilität und der Energiewende hoch, was langfristig eine solide Basis für das Unternehmen schafft.
Vorsichtige Prognosen für 2024/25
Trotz der Erfolgsmeldungen gibt es auch mahnende Worte. CEO Haag zeigte sich bei der Vorschau auf das neue Geschäftsjahr 2024/25 vorsichtig. Der Vorsteuergewinn soll zwischen 300 und 400 Millionen Euro liegen – eine potenzielle Abnahme im Vergleich zu den aktuellen Ergebnissen.
Als Gründe nannte Haag ein nachlassendes Preiswachstum auf den Beschaffungsmärkten sowie höhere Anlaufkosten für strategische Projekte.
„Wir blicken weiterhin optimistisch auf unsere langfristige Strategie, doch die kurzfristigen Herausforderungen dürfen nicht unterschätzt werden“, so Haag.
Strategische Projekte und deren Bedeutung
Aurubis investiert derzeit stark in strategische Projekte, die das Unternehmen fit für die Zukunft machen sollen. Unter anderem wird der Fokus auf Recyclingtechnologien und nachhaltige Produktionsprozesse gelegt.
Diese Projekte erfordern zunächst hohe Investitionen, versprechen jedoch mittelfristig höhere Effizienz und einen größeren Marktanteil.
Das Unternehmen positioniert sich zudem verstärkt als Partner für nachhaltige Industrien und treibt Innovationen in der Kreislaufwirtschaft voran. Mit einem umfassenden Ansatz will Aurubis seine Führungsrolle in der Kupferindustrie langfristig sichern.
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Anleger im Fokus
Für Aktionäre bleibt Aurubis eine attraktive Wahl, trotz der eingetrübten Aussichten. Die um zehn Cent angehobene Dividende auf 1,50 Euro je Aktie zeigt die Bereitschaft des Unternehmens, seine Erfolge zu teilen, und setzt ein Zeichen für Stabilität. Der Free Cashflow des Unternehmens bleibt eine solide Grundlage für zukünftige Ausschüttungen.
Die strategischen Projekte und der hohe Kupferbedarf in Wachstumsbranchen wie der Elektromobilität könnten das Fundament für weiteres Wachstum bilden. Doch kurzfristig müssen Anleger mit einer geringeren Dynamik rechnen.