Der US-amerikanische Büromarkt hat im dritten Quartal einen bedeutenden Wendepunkt erreicht, denn die allgemeine Verfügbarkeitsrate begann zum ersten Mal seit über fünf Jahren zu sinken. Dieser Trend fällt zeitlich mit der Rückkehr vieler Unternehmen zur Büroarbeit zusammen, darunter auch Amazon, das seine Mitarbeitenden wieder für fünf Tage die Woche ins Büro holt. Dies führte im Juli zu einem pandemiebedingten Höchststand der Bürobelegung. John Gates, CEO von JLL Americas Markets, erläutert im Gespräch mit „Asking for a Trend“ die aktuelle Lage des amerikanischen Büromarkts. Der Markt erhole sich zwar langsam seit etwa anderthalb Jahren, doch habe sich der Prozess im dritten Quartal beschleunigt. In den Quartalen Q2 und Q3 erreichten die Leasingvolumen etwa 86 % des Niveaus vor der Pandemie, was den höchsten Stand seit langer Zeit darstellt. Dieser Erholungsschub ist unter anderem auf einen bedeutenden Zinsschritt der Federal Reserve zurückzuführen. Die Senkung des Zinssatzes um 50 Basispunkte habe den stark fremdfinanzierten Markt spürbar beeinflusst und die Kosten für Fremdkapital gesenkt, was dem Büromarkt zugutekomme. Gates identifiziert New York als einen der Hauptakteure im Markt. Auch Städte wie Dallas, Nashville, Phoenix und Atlanta befinden sich im Aufwind. Trotz jüngster Hurrikans bleiben die Carolinas und Florida solide Märkte; jedoch könnte ein Bevölkerungsrückgang zu Sorgen führen, da ein solcher auch einen Rückgang der Arbeitsplätze nach sich ziehen könnte. Im Gegensatz dazu zeigt sich der Pazifische Nordwesten als zurückhaltender Markt, da große Technologieunternehmen außerhalb des Bereichs Künstliche Intelligenz kaum neue Stellen schaffen. Der Mittlere Westen sei ebenfalls langsamer, doch habe sich Chicago als sein größter Büromarkt erholt. Ein Großteil der Käufer suche nach modernen Büros mit Annehmlichkeiten wie Fitnessstudios und Dachterrassen. Der Standort spiele ebenfalls eine entscheidende Rolle, da er die Pendelwege der Mitarbeitenden beeinflusse. Für weitere Experteneinblicke und Analysen zur aktuellen Marktentwicklung besuchen Sie „Asking for a Trend“.