Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Donnerstag deutlichen Auftrieb erfahren. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg am Nachmittag um 0,37 Prozent und notierte bei 132,07 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen verharrte bei 2,35 Prozent, was auf die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage in der Eurozone zurückzuführen ist. Insbesondere die Industrieproduktion im Währungsraum erwies sich als schwächer als prognostiziert. Der signifikante Rückgang in der Produktion von Investitionsgütern trägt maßgeblich zu diesem wirtschaftlichen Einbruch bei. Währenddessen blieben die Bundesanleihen unbeeindruckt von den jüngsten Daten aus den USA. Die Erzeugerpreise überraschten mit einem Anstieg der Jahresrate im September von 1,9 Prozent auf 2,4 Prozent, während Experten nur mit 2,3 Prozent gerechnet hatten. Trotz dieses Anstiegs verzeichneten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe einen weiteren Rückgang, was auf eine vorsichtige Haltung der Fed in Bezug auf zukünftige Zinssenkungen schließen lässt. Die Marktteilnehmer bleiben dennoch zuversichtlich, dass die US-Notenbank im Dezember eine weitere Zinssenkung vornehmen wird. Offen bleibt, wie sich die Strategie der Fed im nächsten Jahr entwickeln wird. Erwartet wird, dass der kommende US-Präsident Donald Trump Druck ausüben könnte, um die Notenbank zu aggressiveren Zinssenkungen zu bewegen – selbst im Falle eines erneuten Inflationsanstiegs.