Der Immobilienkonzern Aroundtown zeigt nach einer Phase der Unsicherheit Anzeichen der Konsolidierung, begünstigt durch gesteigerte Mieteinnahmen und einen moderaten Rückgang der Zinsbelastungen. In den ersten neun Monaten des aktuellen Jahres konnte das Unternehmen seinen Verlust im Vergleich zum Vorjahr deutlich senken. Darüber hinaus wurde das Immobilienportfolio des MDax-Unternehmens nicht weiter abgewertet. Dies trägt zur gestiegenen Zuversicht bezüglich des operativen Ergebnisses bei.
Die Aktie von Aroundtown reagierte positiv auf diese Nachrichten und verzeichnete am Mittwoch einen bemerkenswerten Anstieg im frühen Handel. Mit einem Plus von über sechs Prozent führte das Papier die MDax-Liste an und überwand erstmals seit Ende Oktober die symbolträchtige Drei-Euro-Schwelle. Ein Kursplus von rund 25 Prozent im laufenden Jahr untermauert den Erholungstrend der Aktie seit dem Rekordtief von 0,88 Euro Ende Mai, obwohl das Allzeithoch von 8,882 Euro aus dem Februar 2020 weiterhin in weiter Ferne bleibt.
Aroundtown strebt mit seinem operativen Ergebnis (FFO1) nun das obere Ende der im Sommer angehobenen Bandbreite zwischen 290 und 320 Millionen Euro an. Für das kommende Jahr wird lediglich ein leichter Rückgang erwartet. Laut Andre Remke, Analyst bei Baader, handelt es sich um eine „positive Überraschung“, da seine Erwartungen sowie der Marktkonsens bisher leicht unter der Mitte der Prognosespanne von 300 Millionen Euro lagen. Insgesamt konnte Aroundtown mit diesem Zahlenwerk die Erwartungen übertreffen.
Trotz eines Verlusts von 154 Millionen Euro in den ersten neun Monaten – im Vorjahr lag dieser bei fast 1,4 Milliarden Euro – wurde im dritten Quartal ein Gewinn erzielt, wodurch der Verlust nach Steuern im Jahresverlauf gesenkt werden konnte. Wie andere Unternehmen der Branche sieht sich Aroundtown mit Herausforderungen durch hohe Zinsen konfrontiert und reagiert darauf mit Immobilienverkäufen. Im Jahr 2023 wurden Vereinbarungen über Verkäufe im Wert von 630 Millionen Euro unterzeichnet, wobei Immobilien im Wert von 440 Millionen Euro den Besitzer wechselten. Warburg-Analyst Andreas Pläsier zeigt sich optimistisch über die Fortsetzung der positiven operativen Entwicklung angesichts des sinkenden Zinsniveaus.
Obwohl die Nettomieteinnahmen in den vergangenen Monaten um 1,3 Prozent auf 882,8 Millionen Euro sanken, wurde auf vergleichbarer Basis ein Anstieg von drei Prozent erzielt. Der operative Gewinn (FFO 1) verzeichnete einen Rückgang um knapp acht Prozent auf 236 Millionen Euro. Zusätzliche Wertberichtigungen auf Immobilien waren nicht erforderlich, was auf den nahenden Abschluss der Abwertungen hinweist. Die Neubewertung des Portfolios wird mit dem Jahresabschlussbericht, der am 26. März veröffentlicht werden soll, erwartet.