Die diesjährige Feiertagssaison in den USA präsentierte sich mit beeindruckenden Zuwächsen im Einzelhandel. Zwischen dem 1. November und dem 24. Dezember stiegen die Einzelhandelsumsätze um 3,8 %, was die Vorjahressteigerung von 3,1 % deutlich übertrifft und sogar die Prognose von Mastercard, die im September eine 3,2 %ige Steigerung vorhergesagt hatte, übertrumpft. Besonders die letzten fünf Tage der Saison waren entscheidend, da sie 10 % der gesamten Feiertagsausgaben ausmachten.
Große Einzelhändler wie Walmart, Target und Amazon.com investierten erheblich in Werbeaktionen und Preiststrategien, um Kunden in der kürzeren als üblich ausfallenden Vorweihnachtszeit, die nur 23 Tage dauerte, anzulocken. Laut Michelle Meyer, Chefvolkswirtin des Mastercard Economics Institute, zeigte sich, dass die Verbraucher bereit waren, auszugeben, jedoch einen starken Fokus auf das Preis-Leistungs-Verhältnis legten, was sich in einem verstärkten E-Commerce-Kaufverhalten während der großen Werbephasen widerspiegelte.
Die Online-Verkaufszahlen stiegen um bemerkenswerte 6,7 %, im Gegensatz zum Anstieg von 6,3 % vom Vorjahr, wobei besonders die Bekleidungsbranche auf eine hohe Nachfrage traf. Kunden agierten preissensibel und kauften sowohl im stationären Handel als auch online ein, um attraktive Angebote zu finden. E-Commerce-Anbieter mit niedrigen Kosten wie Shein und Temu von PDD Holding sowie die Kurzvideo-App TikTok erfreuten sich großer Beliebtheit im Vorfeld von Black Friday und Cyber Monday.
Zudem nutzen Einzelhändler neue Technologien wie generative KI, um den Kundenservice und Produktsuche zu verbessern, und investierten in Abhol- und Lieferdienste, um ein reibungsloses Einkaufserlebnis zu bieten. Trotz der Erfolge von Walmart und Amazon.com am Black Friday und Cyber Monday hatten Target und Best Buy Schwierigkeiten, ähnliche Verkaufszahlen zu erzielen.
Interessanterweise hatten Konsumenten auch eine starke Vorliebe für Erlebnisse wie Restaurantbesuche, was zu einem Anstieg der Restaurantausgaben um 6,3 % führte. Zudem zeigte sich eine erhöhte Nachfrage nach Geschenkartikeln wie Bekleidung, Schmuck und Elektronik, die um jeweils 3,6 %, 4 % und 3,7 % zunahmen. Analysten hatten eine gemischte Feiertagssaison erwartet, mit eher verhaltenen Einkäufen an den traditionell umsatzstarken Tagen wie Black Friday.