Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zeigte sich am Dienstag optimistischer. Anleger nutzten die leichten Verluste vom Wochenanfang für Käufe in Erwartung einer signifikanten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed am Mittwochabend. Diese optimistischen Spekulationen beflügelten die Kurse und ließen den Dax um 0,50 Prozent auf 18.726,08 Punkte steigen.
Der Leitindex erreichte dabei zeitweise seinen höchsten Stand seit dem Rekordhoch zu Beginn des Monats und liegt nun mit fast 19.000 Zählern in greifbarer Nähe. Auch der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte kräftig zu und verzeichnete ein Plus von 1,45 Prozent auf 25.781,19 Punkte, womit er den Dax in puncto Anstieg sogar übertraf.
Mark Haefele, Chefinvestor der Großbank UBS, wies darauf hin, dass unter Marktteilnehmern Uneinigkeit darüber herrscht, ob die Fed die Leitzinsen um 0,25 oder 0,50 Prozentpunkte senken wird. Diese Unsicherheit spiegelt sich auch in der potenziell unterschiedlichen Reaktion der Investoren auf die Zinsentscheidung wider.
Konstantin Oldenburger von CMC Markets hob zudem die Diskrepanz zwischen den Leitzinsen und der Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen hervor. Seiner Einschätzung nach würde ein großer Zinsschritt nach unten keine Panik an der Börse auslösen, da die Fed lediglich nachziehen würde. Vielmehr könnte dies als Erleichterung empfunden werden und eine Chance auf eine "weiche Landung" der US-Wirtschaft weiterhin bestehen.