19. September, 2024

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Aufwärtstrend bei Deutsche Wohnen nach Ankündigung von Beherrschungsvertrag – Vonovia-Aktien unter Druck

Aufwärtstrend bei Deutsche Wohnen nach Ankündigung von Beherrschungsvertrag – Vonovia-Aktien unter Druck

Die geplante Einführung eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags durch den Mutterkonzern Vonovia hat die Aktien der Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen am Donnerstag erheblich in die Höhe getrieben. Zwischenzeitlich kletterten die Wertpapiere um fast ein Viertel und verzeichneten zuletzt ein Plus von 20 Prozent, was einen Kurs von 27,15 Euro bedeutete. Damit erreichten die Aktien von Deutsche Wohnen ihren höchsten Stand seit über zwei Jahren.

Minderheitsaktionäre der Deutsche Wohnen sollen im Zuge des Vertrags ihre Aktien gegen neue Vonovia-Aktien eintauschen. Vonovia stellte zudem eine jährliche Ausgleichszahlung während der Vertragslaufzeit in Aussicht. Außerordentliche Hauptversammlungen beider Unternehmen Ende 2024 sollen diesen Schritt formell abschließen.

Die für die Hauptversammlung notwendige Dreiviertelmehrheit der Stimmen dürfte dabei kein Hindernis darstellen, da Vonovia bereits fast 87 Prozent der Anteile hält, erklärte Warburg-Analyst Simon Stippig. Allerdings bleiben die genauen Kompensationszahlungen und das Austauschverhältnis der Aktien noch unklar.

Ungeachtet der Konditionen könnte der Vertrag die Anteile der derzeitigen Vonovia-Aktionäre verwässern. Stippig geht von der Ausgabe von mindestens rund 34 Millionen neuen Aktien des Immobilienkonzerns aus. Die Vonovia-Aktien verzeichneten am Donnerstag zunächst einen Anstieg um 2,4 Prozent, drehten dann jedoch ins Minus und verloren zuletzt ein Prozent auf 32,37 Euro. Dennoch blieben sie über der 21-Tage-Linie, einem charttechnischen Indikator für kurzfristige Trends.

Vonovia hatte Deutsche Wohnen im dritten Quartal 2021 übernommen und damals einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag für drei Jahre ausgeschlossen. Laut Analyst Andre Remke von der Baader Bank ergibt sich nun eine günstige Gelegenheit für Vonovia, die Komplexität des eigenen Konzerns zu reduzieren, insbesondere angesichts des relativ niedrigen Aktienkurses von Deutsche Wohnen.