14. März, 2025

Märkte

Auftrieb im Wiener Aktienmarkt: ATX erholt sich eindrucksvoll

Auftrieb im Wiener Aktienmarkt: ATX erholt sich eindrucksvoll

Die Wiener Börse erlebte ein erfreuliches Ende der Handelswoche mit einem kräftigen Plus. Der Leitindex ATX schloss am Freitag mit einem beeindruckenden Anstieg von 2,59 Prozent auf 4.297,92 Punkte und machte damit die Verluste der Vortage vollständig wett. Sogar auf Wochensicht konnte dank dieser Freitagsrallye ein kleines Plus von 0,2 Prozent verzeichnet werden. Auch der breiter gefasste ATX Prime legte um beachtliche 2,73 Prozent zu und notierte bei 2.160,65 Punkten.

Der positive Trend setzte sich auf den europäischen Märkten fort, beflügelt von der Nachricht über das milliardenschwere Finanzpaket zur Förderung von Rüstung und Infrastruktur in Deutschland. Diese Einigung zwischen Union, SPD und Grünen sorgte für einen merklichen Stimmungsaufschwung.

In der kommenden Woche wird die Aufmerksamkeit wieder auf die Geldpolitik gelenkt, da das geldpolitische Entscheidungsgremium der US-Notenbank tagt. Prognosen der Experten der Erste Group deuten darauf hin, dass die Obergrenze des US-Leitzinses bei 4,5 Prozent beibehalten wird.

Neben den innerösterreichischen Erfolgen spielten auch weltweite Entwicklungen eine Rolle. Die Zollpolitik von US-Präsident Trump verursacht Unsicherheit an den Märkten. Die erratische Handelspolitik der USA, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Zöllen, wird von Marktanalysten als Hauptursache für konjunkturelle Sorgen und Inflationsängste angesehen, die sich inzwischen bei Konsumenten und Unternehmen niederschlagen.

Ein aktueller Stimmungsdämpfer kam aus den USA: Das Verbrauchervertrauen zeigte im März einen unerwarteten Rückgang. Der Konsumklimaindex fiel um 6,8 Punkte auf 57,9 und bestätigte damit die wachsenden Inflationssorgen der US-Bürger.

Auf dem heimischen Parkett glänzte der Faserhersteller Lenzing nach der Vorlage beeindruckender Geschäftszahlen. Mit einem Umsatzwachstum von 5,7 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro und einer signifikanten Verbesserung des Ebit von minus 476,4 Millionen auf plus 88,5 Millionen Euro sorgte das Unternehmen für Optimismus. Entsprechend sprangen die Aktien um fast 20 Prozent nach oben.

Andritz, hingegen, überraschte mit Neuigkeiten aus der Cybersecurity: Der Verkauf der Beteiligung an Otorio und die neue Partnerschaft mit Armis sorgten für Zurückhaltung bei den Anlegern, was einen leichten Kursrückgang zur Folge hatte.

Besonders herausragend zeigte sich die Baubranche, mit Strabag, Porr und Wienerberger auf den vorderen Plätzen. Ihre jeweiligen Kursgewinne spiegelten das starke Branchenumfeld wider.

Bei den Bankwerten konnte ebenfalls Optimismus verzeichnet werden. Erste Group, BAWAG und Raiffeisen Bank International legten durchweg zu, gestützt von einem freundlichen europäischen Bankenumfeld.

Im direct market plus Segment stachen die Aktien von Steyr Motors hervor, die sich um erstaunliche 76,5 Prozent verteuerten. Der Spezialmotorenbauer konnte die Märkte mit der Nachricht eines langfristigen Rahmenauftrags in Brasilien beeindrucken, der den Auftragsbestand signifikant erhöht.