In Syrien spitzt sich die Lage in Aleppo erneut dramatisch zu. Syrische Behörden haben den Flughafen der Stadt geschlossen und alle Flüge abgesagt, da oppositionelle Kämpfer das Zentrum der Stadt erreicht haben. Der Vormarsch, angeführt von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham, markiert eine bemerkenswerte Rückkehr in die Stadt, die sie vor fast einem Jahrzehnt verloren hatten.
Russland, ein enger Verbündeter des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, hat bereits zusätzliche militärische Unterstützung zugesagt, um den Vormarsch der Rebellen zu stoppen. Neue militärische Ausrüstungen sollen innerhalb der nächsten 72 Stunden eintreffen. Die Rebellen sind am Mittwoch zur Offensive übergegangen und haben laut eigenen Angaben in verschiedenen Stadtteilen Aleppos Boden gutgemacht.
Ein bemerkenswerter Fortschritt der Rebellen wird vom syrischen Kommandeur Mustafa Abdul Jaber unter anderem auf fehlende irantreue Kräfte in der Region zurückgeführt. Die Verbündeten Irans haben in letzter Zeit starke Verluste hinnehmen müssen, was auf die Ausweitung des Gaza-Konflikts auf den Nahen Osten zurückgeführt wird. Trotz Unterstützung aus der Türkei, die dem Angriff ihren Segen gegeben haben soll, warnt Ankara vor einer weiteren Destabilisierung der Region.
Der Konflikt flammt in einem Ausmaß auf, das seit März 2020, als Russland und die Türkei ein Deeskalationsabkommen schlossen, nicht mehr gesehen wurde. In der Region kam es zu schweren Auseinandersetzungen: 27 Zivilisten, darunter Kinder, sind laut den Vereinten Nationen bereits ums Leben gekommen.
Syrische Staatsmedien widersprechen den Berichten über das Vordringen der Rebellen und betonen die Luftunterstützung durch Russland. Moskau verurteilt den Angriff als Verstoß gegen die Souveränität Syriens und fordert die rasche Wiederherstellung der Ordnung.