21. November, 2024

Wirtschaft

Aufsichtsbehörde Ofwat stoppt kontroverse Bonuszahlungen bei Wasserversorgern

Aufsichtsbehörde Ofwat stoppt kontroverse Bonuszahlungen bei Wasserversorgern

Der britische Regulierer Ofwat hat entschieden, dass neun Wasserversorgungsunternehmen, darunter das krisengeplagte Thames Water, künftig keine Bonuszahlungen in Höhe von 6,8 Millionen Pfund mit Geldern der Kunden finanzieren dürfen. Diese Entscheidung fiel, nachdem festgestellt wurde, dass die Boni nicht ausreichend mit der Unternehmensleistung verknüpft sind. Stattdessen müssen Eigentümer und Aktionäre für die Zahlungen aufkommen. Besonders ins Visier nahm die Behörde Thames Water, Yorkshire Water und Dwr Cymru Welsh Water. Diese drei Firmen wurden direkt daran gehindert, 1,55 Millionen Pfund an Boni den Kundenkosten zuzuschlagen. Weitere sechs Unternehmen entschieden sich freiwillig, 5,2 Millionen Pfund an Bonuszahlungen nicht auf die Kunden abzuwälzen und ließen stattdessen Anteilseigner die Kosten tragen. Umweltminister Steve Reed betonte, dass die Bonuszahlungen 'nicht zu rechtfertigen' seien. Der Schritt erfolgt in einer Zeit verstärkten öffentlichen und politischen Drucks auf den Sektor, sich mit den Problemen von Abwasserverschmutzung und Lecks auseinanderzusetzen, während die Kundenrechnungen steigen. Besonders im Fokus steht Thames Water, das mit über 16 Milliarden Pfund verschuldet ist und versucht, drei Milliarden Pfund in Notfinanzierungen zu sichern. Das Unternehmen plante ursprünglich, 770.000 Pfund an Boni für seinen CEO und CFO aus Kundengeldern zu bezahlen. Der CEO Chris Weston, der erst im Januar seine Position übernommen hatte, erhielt laut Jahresbericht einen Bonus von 195.000 Pfund für die ersten drei Monate im Amt. Auch Yorkshire Water und Dwr Cymru Welsh Water sahen sich wegen Bonuszahlungen in Höhe von 616.000 bzw. 163.000 Pfund beanstandet. Insgesamt verteilten die Wasserversorger im letzten Geschäftsjahr 9,3 Millionen Pfund an Führungskräfteboni. Laut einem separaten Bericht von Ofwat wurden zudem Dividenden von insgesamt einer Milliarde Pfund an Aktionäre der Wasserversorger ausgeschüttet. Zehn Unternehmen wurden auf die Beobachtungsliste der Aufsichtsbehörde gesetzt. Die Dividenden seien jedoch um 400 Millionen Pfund geringer als im Vorjahr, was auf die Wirksamkeit neuer Regelungen zurückgeführt wird.