28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Aufschwung im Hypothekenmarkt: MBA erwartet deutlichen Anstieg der Vergabevolumen bis 2025

Aufschwung im Hypothekenmarkt: MBA erwartet deutlichen Anstieg der Vergabevolumen bis 2025

Der Hypothekenmarkt könnte vor einer deutlichen Belebung stehen, wie die neuesten Prognosen der Mortgage Bankers Association (MBA) nahelegen. Für das Jahr 2025 rechnet die MBA mit einem beeindruckenden Anstieg der Hypothekenvergabe auf 2,3 Billionen US-Dollar, was einem Wachstum von 28,5 Prozent im Vergleich zu 2024 entspricht. Marina Walsh, Vizepräsidentin für Branchenanalyse, betonte auf der MBA-Jahrestagung 2024 in Denver, dass sich die Branche in einer wesentlich besseren Lage befinde als noch vor einem Jahr. Der Anstieg beim Volumen der Neuvergaben sei ein klares Signal in die richtige Richtung, auch wenn es sich um einen von Erstkäufen dominierten Markt handelt und nicht um einen Rückgang zu Refinanzierungen. Prognosen zufolge sollen die Vergaben für Erstkäufer auf 1,45 Billionen US-Dollar im Jahr 2025 steigen, was einer Zunahme von 13 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Die Zinsen für 30-jährige festverzinsliche Hypotheken werden voraussichtlich von durchschnittlich 6,3 Prozent im Jahr 2024 auf 5,9 Prozent im Jahr 2025 sinken. Refinanzierungen sollen dann 37 Prozent des Volumens ausmachen, verglichen mit 28 Prozent in diesem Jahr. Mike Fratantoni, Senior Vice President und Chefökonom der MBA, erläuterte, dass die Geldpolitik mit der ersten Zinssenkung im September 2024 eine Wende erfahren habe. Gleichwohl sei das Risiko groß, dass wachsende Haushaltsdefizite einen weiteren Rückgang der langfristigen Zinsen verhindern könnten. Ein weiteres zentrales Thema ist der Anstieg der Rendite von 10-jährigen Treasury-Anleihen, die von 3,6 Prozent auf 4,25 Prozent gestiegen ist. Dies könne darauf zurückzuführen sein, dass Marktteilnehmer vermehrt mit einer neuen Trump-Administration rechnen, was die Zinsen möglicherweise unter Druck setzen könnte. Im Hinblick auf das Jahr 2025 wird ein schwaches globales Wirtschaftswachstum erwartet, was die Sorge um ein Muster von niedrigem Wachstum und hoher Verschuldung anheizt. In den USA wird zudem ein verlangsamter Arbeitsmarkt prognostiziert, wobei die Arbeitslosenquote von derzeit 4,1 Prozent auf 4,7 Prozent bis Ende 2025 steigen könnte. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Inflation sich allmählich dem Zwei-Prozent-Ziel der Federal Reserve nähern wird. Die Erwartung weiterer Zinssenkungen ist bereits in den Hypothekenzinsen eingepreist, die voraussichtlich in naher Zukunft in einem engen Bereich um sechs Prozent verharren werden, so Fratantoni.