Eine erfreuliche Wendung in Chinas industriellem Umfeld belebt die Hoffnung auf Wachstum, nachdem der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe im Oktober um 1,0 Punkte auf 50,3 gestiegen ist. Überraschenderweise übertraf dieser Indikator, basierend auf einer Umfrage des Wirtschaftsmagazins "Caixin", die Analystenerwartungen, die von einem Anstieg auf lediglich 49,7 Punkte ausgingen. Damit hat der Index die Wachstumsgrenze von 50 Punkten erneut überschritten, was auf eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivität hindeutet. Interessanterweise reflektiert das "Caixin"-Barometer die Stimmung in kleineren, eher exportorientierten Unternehmen in China. Zeitgleich veröffentlichte das chinesische Statistikamt seinen staatlichen Einkaufsmanagerindex, der für größere, meist staatliche Unternehmen steht und ebenfalls einen Anstieg auf 50,1 Punkte verzeichnete. Das verarbeitende Gewerbe, das im ersten Halbjahr mehr als ein Viertel der chinesischen Wirtschaftsleistung ausmachte, verzeichnet damit eine positive Entwicklung. Dennoch steht die chinesische Wirtschaft vor Herausforderungen. Eine schwache Inlandsnachfrage, Handelskonflikte mit der EU und den USA sowie eine schwerwiegende Immobilienkrise belasten das Wirtschaftsklima. Trotz dieser Hürden bleibt das von der Regierung angepeilte Wachstumsziel von fünf Prozent für das laufende Jahr bestehen. Die Einkaufsmanagerstimmung erweist sich dabei als verlässlicher Frühindikator für die wirtschaftliche Gesundheit der zweitgrößten Volkswirtschaft weltweit, und ihre Erholung wird an den Finanzmärkten mit Spannung verfolgt.