Europas wichtigste Aktienmärkte starteten mit Aufwind in die Woche. Besser als erwartete Konjunkturdaten aus dem Euroraum und verbesserte Wirtschaftsaussichten in China sorgten für Optimismus, während erhöhte staatliche Militärausgaben die Börsen zusätzlich beflügelten. Trotz geopolitischer Spannungen und Bedenken wegen US-Zöllen setzten Rüstungsaktien ihren Aufwärtstrend fort und führten die Gewinnerlisten an.
Der EuroStoxx 50 legte am Vormittag um 0,6 Prozent zu und erreichte 5.498 Punkte. Der Schweizer SMI konnte sich um 0,5 Prozent auf 13.067 Zähler steigern, während der britische FTSE 100 ein Rekordhoch verzeichnete und um 0,5 Prozent auf 8.853 Punkte kletterte.
Die verbesserte Wirtschaftsstimmung in der Eurozone und in Chinas großen Industriebetrieben, gemessen am Einkaufsmanagerindex, überraschte die Märkte positiv – insbesondere vor dem Hintergrund der Handelskonflikte mit den USA.
Der jüngste politische Eklat im Weißen Haus, bei dem US-Präsident Donald Trump und sein Vize J.D. Vance den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj öffentlich kritisierten, hat das Thema kollektive Sicherheit in Europa neu entfacht. Die abgebrochenen Gespräche und ein gestopptes Wirtschaftsabkommen verstärkten das Interesse an erhöhter militärischer Zusammenarbeit in der EU.
Deutschland und die Europäische Union ziehen angesichts der Unsicherheiten Aufrüstungspläne in Betracht. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstrich die Dringlichkeit, die militärischen Kapazitäten der EU zu stärken, und plant, auf einem Sondergipfel eine umfassende Strategie zu präsentieren.
Analysten sind überzeugt, dass Rüstungsunternehmen in den kommenden Jahren auf prall gefüllte Auftragsbücher zählen können. Aktien von Unternehmen wie Thales, BAE Systems und Leonardo erreichten neue Höchststände und wurden zu den Favoriten der Anleger. Dagegen fielen die Carrefour-Anteile um rund 2 Prozent nach einer skeptischen Einschätzung von Bryan Garnier.