Aufschwung bei Elektrofahrzeugen: Tesla trotzt Widrigkeiten mit Cybertruck

Die Stimmung in der Elektrofahrzeugindustrie (EV) hat zuletzt wenig Begeisterung versprüht. In den USA hat sich das Umsatzwachstum verlangsamt, während subventionierte und qualitativ hochwertige chinesische EVs in globale Märkte drängen. Zudem lässt die Ladeinfrastruktur in vielen Regionen noch zu wünschen übrig. Trotz einer Reihe von schlechten Nachrichten für Tesla gab es im Juli gutes zu vermelden. Die breite Industrie konnte im Juli einen Anstieg der Neuregistrierungen von 18% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, teilweise dank Teslas Cybertruck, so die Daten von S&P Global Mobility. Der Marktanteil von Elektrofahrzeugen am US-amerikanischen Leichtfahrzeugmarkt stieg auf 8,5% von zuvor 7,6%. Der Sprung von 18% im Juli übertraf den Anstieg im Zeitraum Januar bis Juli, in dem die EV-Registrierungen um 8,7% gegenüber dem Vorjahr zunahmen. Tesla durchlief im zweiten Quartal einen weiteren Rückgang der Verkaufszahlen. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte fiel der Umsatz zwei Quartale in Folge im Vergleich zum Vorjahr. Im zweiten Quartal verzeichnete Tesla einen Umsatzrückgang von 5%, im ersten Quartal waren es 8,5%. Die Juli-Registrierungen deuten jedoch auf einen besseren Start ins dritte Quartal hin. Tesla beendete seine fünfmonatige Verlustserie im Juli, als die Registrierungen im Jahresvergleich um 1,2% stiegen. Einen bedeutenden Anteil daran hatte der Cybertruck. Angesichts der Tatsache, dass Tesla 5.175 Cybertrucks auslieferte, während alle anderen elektrischen Pickups zusammen 5.546 Fahrzeuge erreichten, ist dies eine beachtliche Leistung. Lassen Sie sich von diesem bescheidenen Anstieg jedoch nicht täuschen: Teslas Dominanz auf dem heimischen EV-Markt bleibt bemerkenswert. Ein Blick auf die Top 10 Marken nach Juli-Registrierungen verdeutlicht dies. Doch es gibt einen Haken: Derzeit werden EVs nicht zu den vollen empfohlenen Verkaufspreisen verkauft – die Hersteller bieten erhebliche Anreize, um die Preise auf das Niveau von Benzinfahrzeugen zu senken. „Wenn die Anreize wegfallen würden, denke ich, dass die Verkaufszahlen erheblich sinken würden“, sagte Tom Libby, Analyst bei S&P Global Mobility, gegenüber Automotive News. Eine spezifische Herausforderung für Tesla ist der Rückgang der Registrierungen seines Model 3 um 31% im Juli. Diese Entwicklung hat sich seit Anfang des Jahres fortgesetzt, nachdem das Basismodell 3 zum 1. Januar nicht mehr für die bundesstaatliche EV-Steuergutschrift berechtigt ist. Dies liegt an einer neuen Regelung, die besagt, dass Autos mit Batteriekomponenten aus "fremden Stellen von Interesse" wie China keine staatlichen Steuergutschriften mehr erhalten. Obwohl Tesla ein etwas besseres drittes Quartal zu prognostizieren scheint, ist die wachsende Konkurrenz im EV-Sektor nicht zu unterschätzen. Weitere Wettbewerbsmodelle auf den Straßen werden die Situation für Tesla nicht erleichtern. Doch die Investment-These für Tesla bleibt beständig, und Investoren können angesichts der neuesten Verkaufs- und Registrierungsdaten etwas ruhiger schlafen.