Im jüngsten Bericht von Redfin wird eine flächendeckende Preissteigerung auf dem US-Immobilienmarkt verzeichnet – zum ersten Mal seit Mai 2022. In sämtlichen der 50 größten Metropolregionen der USA sind die Immobilienpreise im Dezember gestiegen. Während im April 2023 nur 19 Städte ein Wachstum verzeichneten, weitete sich der Trend in den vergangenen anderthalb Jahren auf viele weitere Städte aus.
Besonders dynamisch entwickelten sich die Preise in historisch günstigen Städten im Mittleren Westen. In Cleveland stiegen die Preise um 15 %, was den Medianpreis auf 229.900 USD anhob – fast 200.000 USD weniger als der nationale Durchschnitt. Auch Milwaukee und Philadelphia verzeichneten mit 14,5 % bzw. 14 % deutliche Anstiege, bei Medianpreisen von 320.000 USD und 285.000 USD.
Dieses Phänomen trifft selbst auf ehemals preisgünstige Bundesstaaten wie Texas und Florida zu, wo die Preise nach einer Phase der Entspannung wieder anziehen. Laut Elijah de la Campa, Senior Economist bei Redfin, bleibt die Wohnungserschwinglichkeit aufgrund hoher Hypothekenzinsen und begrenzter Verfügbarkeit nach wie vor auf einem historischen Tiefstand. Preiswachstumsschwächere Städte wie Tampa mit einem Anstieg von nur 0,5 % sind vorwiegend in diesen Bundesstaaten zu finden.
Die Pandemie hat auch die Erwartungen vieler Verkäufer neu geordnet. Bonnie Phillips, eine führende Immobilienmaklerin in Cleveland, berichtete, dass viele Verkäufer aufgrund vergangener Verkaufserfolge einen sehr spezifischen Preis im Kopf haben und eher von einem Geschäft absehen, sollten ihre Erwartungen nicht erfüllt werden. Dieses Verhandlungsverhalten hält die Preise auf einem hohen Niveau, auch wenn Käufer aufgrund der angespannten Erschwinglichkeit zunehmend auf Rabatte hoffen, die ihnen oftmals verwehrt bleiben.