Die asiatischen Märkte bereiten sich auf einen positiven Handelsbeginn vor, nachdem Präsident Donald Trump bei seinem Amtsantritt von umfassenden Handelszöllen abgesehen hat. Aktienfutures in Australien, Japan, Hongkong und Festlandchina zeigen allesamt einen Aufwärtstrend, ebenso wie ihre amerikanischen Pendants. Asiatische Währungen sind zudem im Begriff, an Stärke zu gewinnen, nachdem der Bloomberg-Dollar-Index um mehr als 1% gefallen ist. Die australischen Anleihen verzeichneten ebenfalls Zugewinne.
Bei seiner Vereidigung im Amt versprach Trump eine Reihe von präsidialen Anordnungen zu unterzeichnen, darunter eine, die einen nationalen Notstand an der US-mexikanischen Grenze erklärt. Vorerst jedoch umfassen diese Anordnungen keine neuen Zölle auf die drei größten Handelspartner der USA. Stattdessen hat der Präsident seine Regierung angewiesen, unfaire Handelspraktiken weltweit zu adressieren, was auf eine durchdachtere Herangehensweise an die Handelsbeziehungen hindeutet.
Kyle Rodda, leitender Analyst bei Capital.com in Melbourne, kommentierte, dass die Anzeichen auf eine versöhnlichere Beziehung zwischen den USA und China sowie der möglich zurückhaltendere Einsatz von Zöllen positiv für die Region seien. Allerdings warnte er, dass Trumps unberechenbare Natur Veränderungen durch eine Twitter-Mitteilung bewirken könne, doch vorerst verleiht dies den Investoren Zuversicht, dass das Schlimmste eines Handelskriegs möglicherweise ausbleibt.
An den Märkten herrschte Anspannung, da die internationalen Devisen- und Aktienmärkte durch die Unsicherheit über Trumps „America First“-Politik seit seinem Sieg im November beiden In-Worth-Tumulten unterlagen. Die Positionierung des US-Dollars war angesichts der vorsichtigen Haltung der Federal Reserve in Sachen Lockerungspolitik überstark geworden.
Insgesamt stiegen die Emerging-Market-Währungen am Montag, trotz dass der größte Teil des US-Handels geschlossen war, wobei sich ein erstes leises Bild einer ungewissen und volatilen Zukunft abzeichnet. Michael Green von Simplify Asset Management bemerkte, man stehe vor der Herausforderung, sich gegen das Risiko von Zöllen oder das Risiko ausbleibender Zölle zu schützen.
Am Dienstag rücken in Asien die chinesischen Immobilienentwickler in den Fokus, nachdem über Schritte zur Stabilisierung der China Vanke berichtet wurde. Der Handel einiger ihrer Yuan-Anleihen wurde gestoppt, nachdem Kurse um mehr als 20% zugelegt hatten. Zudem werden im Rohstoffsektor Rückgänge bei Öl verzeichnet, während Gold unverändert blieb.
Hier sind einige zentrale Marktbewegungen:
- Steve Chiavarone von Federated Hermes: Die Märkte fokussieren sich auf die Zollpolitik, wobei der schwächelnde Dollar als positiv für Aktien gilt.
- Steve Sosnick von Interactive Brokers: Der schwächere Dollar ist Resultat milderer Zölle, was für multinationale Unternehmen gut sein dürfte.
- John McClain von Brandywine Global Investment Management: Langfristige Anleger sollten die volatile Stimmung nutzen.