27. September, 2024

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Aufruhr in Chicago: Waldron unter Beschuss, Coaching-Änderungen in Sicht?

Aufruhr in Chicago: Waldron unter Beschuss, Coaching-Änderungen in Sicht?

Die erste Saison von Shane Waldron als Offensive Coordinator der Chicago Bears verläuft bislang weniger erfolgreich, als viele erhofft hatten. Nach nur drei Spielen steht der Coach bereits in der Kritik. Die Gründe für die enttäuschende Offensive sind zahlreich: ein unerfahrener Quarterback, das Fehlen von Keenan Allen, Verletzungen in der O-Line und suboptimale Leistungen der Running Backs – abgesehen von Braxton Jones und Roschon Johnson.

Angesichts dieser Herausforderungen wäre es zu früh, Waldron zur Verantwortung zu ziehen. Doch nach einer durchwachsenen Saisonvorbereitung und nur drei erzielten Touchdowns, ist der Druck auf ihn und das gesamte Coaching-Team bereits immens.

Sollte die Offensive weiter schwächeln, könnte Head Coach Matt Eberflus gezwungen sein, drastische Änderungen vorzunehmen. Thomas Brown, der aktuelle Passing Game Coordinator, gilt als potenzieller Nachfolger Waldron’s. Brown genießt hohes Ansehen in der Liga und könnte durch seine bisherige Position ohne direkte Zuständigkeit für eine Spielergruppe reibungslos die OC-Rolle übernehmen.

Die nächsten vier Spiele bieten jedoch Chancen zur Verbesserung: Die Gegner gehören laut TruMedia zu den Teams mit den schlechtesten Defensive EPA-Werten. Gelingt Waldron und der Offensive in diesen Spielen keine Trendwende, könnten alle bisherigen Bedenken berechtigt gewesen sein.

Eine potenzielle Ursache für die schwachen Leistungen im Laufspiel könnte die mangelnde Zusammenarbeit zwischen Chris Morgan und Shane Waldron sein. Trotz einer gemeinsamen Vergangenheit bei den Rams scheint die Harmonisierung der beiden nicht reibungslos zu verlaufen. Morgan, der dieses Jahr zum Run Game Coordinator befördert wurde, weist jedoch die Idee zurück, dass ein Wechsel des Systems die O-Line zurückgeworfen habe. “Die Jungs machen nichts grundlegend anders als zuvor,” erklärte er den Medien.

Für eine Stabilisierung könnte auch der Einsatz von beweglichen Pocket-Formationen sorgen, etwas, das bereits während der Ära von Mitch Trubisky und Justin Fields diskutiert wurde. Insbesondere Caleb Williams könnte davon profitieren, da er über eine starke Wurfgenauigkeit in Bewegung verfügt.

Im Running Back-Trio der Bears stellt sich die Frage, ob Roschon Johnson die Rolle des RB1 übernehmen könnte. Während er gegen die Colts der effektivste Läufer war, bleibt abzuwarten, inwiefern er diese Leistung in den kommenden Spielen bestätigen kann.

Auch in der Defensive gibt es Lichtblicke. Gervon Dexter Sr. zeigt signifikante Verbesserungen und zählt mittlerweile zu den führenden Spielern in defensiven Statistiken.

Die Planung und Strategie der Offseason am Ende zu bewerten, bleibt abzuwarten. Vereinzelte Entscheidungen, wie die Wahl eines Punters in der vierten Runde, werfen jedoch Fragen auf, besonders, wenn Schlüsselpositionen wie die O-Line derzeit Schwächen offenbaren.

Mit einem bevorstehenden Spiel gegen die Rams, das durch interne Diskussionen und externe Kritik geprägt ist, bleibt abzuwarten, wie sich die Bears als Team weiterentwickeln und welche Maßnahmen in der Coaching-Staff vorgenommen werden.