03. Februar, 2025

Märkte

Aufruhr am US-Aktienmarkt: Trumps Zollpolitik sorgt für Verunsicherung

Aufruhr am US-Aktienmarkt: Trumps Zollpolitik sorgt für Verunsicherung

Die erneute Ankündigung hoher Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China durch US-Präsident Donald Trump hat die Anleger am amerikanischen Aktienmarkt in Aufruhr versetzt. Am Montagmorgen gerieten die führenden Indizes zunächst stark unter Druck. Ein Telefongespräch zwischen Trump und Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum brachte schließlich etwas Erleichterung: Die Einführung der Zölle auf mexikanische Produkte wurde um einen Monat verschoben. Daraufhin konnten die Indizes einen Großteil ihrer Verluste wieder wettmachen. Der Dow Jones Industrial lag am Freitag noch nahe seinem Allzeithoch, zeigte sich zum Wochenauftakt aber deutlich schwächer und verlor 0,23 Prozent auf 44.441,59 Punkte. Der S&P 500, der dem historischen Rekord ebenfalls nahegekommen war, sank zuletzt um 0,65 Prozent auf 6.000,71 Punkte. Der Blick auf den VIX-Index, dem sogenannten Angstbarometer, verdeutlichte die zunehmende Nervosität der Investoren. Der VIX stieg auf den höchsten Stand seit der Vorweihnachtszeit, als die US-Notenbank Fed die Erwartungen an Zinssenkungen enttäuschte. Die Technologiebörse Nasdaq 100 verlor zuletzt 0,74 Prozent und stand bei 21.318,30 Zählern. Medienberichte hatten zuvor Hoffnungen geweckt, dass die Zölle erst im März greifen würden. Diese Spekulationen wurden jedoch vom Weißen Haus dementiert, was die Börsen in den Keller zog. Daten zur Stimmung in der US-Industrie und zu Bauinvestitionen fanden angesichts des Trubels kaum Beachtung, obwohl sie besser als erwartet ausfielen. Analyst Ralf Umlauf von der Helaba betonte, dass die Fed in ihrer abwartenden Geldpolitik bestärkt werde, angesichts der unsicheren Lage im Handelspolitik. Die Aktien der Automobilhersteller, die besonders unter der Furcht vor einem Handelskrieg leiden, erholten sich leicht: General Motors (GM) fiel um 2,4 Prozent, Ford um 1,0 Prozent und Stellantis, zu der Chrysler gehört, um 3,3 Prozent. Elektrofahrzeug-Anbieter wie Tesla und Rivian mussten hingegen noch stärkere Einbußen hinnehmen. Laut Philippe Houchois von Jefferies könnten US-Preise und Produktionskosten ohne eine Entspannung im Zollstreit weiter steigen, da viele Hersteller große Anteile ihrer Endmontage ins Ausland verlagert hätten. Im Halbleitersektor verringerten sich die Verluste ebenfalls. Nvidia fiel um 2,1 Prozent und Broadcom um 0,9 Prozent. Die Branche steht bereits seit einer Woche unter Druck, nachdem das chinesische Start-up DeepSeek Sorgen vor günstiger Konkurrenz schürte. Expertin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown kommentierte, dass die Zölle wenig dazu beitragen würden, die Spannungen im Sektor zu mildern. Teile für KI-Rechenzentren könnten von den Zöllen betroffen sein, da erhebliche Mengen Elektronik aus China importiert würden.