Die angespannte Lage im Nahen Osten erfordert nach Ansicht von Volker Türk, dem Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, verstärkte internationale Bemühungen zur Deeskalation. Türk, dessen Büro in Genf angesiedelt ist, betont die Dringlichkeit einer umfassenden Lösung für die katastrophale humanitäre Krise im Gazastreifen. Darüber hinaus müssen die gewaltsamen Auseinandersetzungen im besetzten Westjordanland beendet und eine weitere Eskalation des dortigen Konfliktes verhindert werden.
In diesem Zusammenhang kritisierte er ausdrücklich das Verhalten Israels. Dieses behindere weiterhin die notwendige Einfuhr und die Verteilung von Hilfsgütern an die bedürftige Bevölkerung im Gazastreifen, was einen klaren Verstoß gegen internationales Recht darstelle, insbesondere angesichts der massiven Zerstörung der zivilen Infrastruktur.
Des Weiteren forderte er die sofortige Freilassung der israelischen Geiseln, die im Oktober 2023 im Gazastreifen entführt wurden, sowie die Einhaltung einer Feuerpause und die Sicherstellung des ungehinderten Zugangs für humanitäre Helfer. Die prekäre Lage der Zivilbevölkerung, die unter katastrophalen Bedingungen lebt und unter ständiger Bedrohung durch Militärschläge steht, sei unhaltbar. Die Angriffe des israelischen Militärs auf mindestens acht Moscheen während des Fastenmonats Ramadan sind ein besorgniserregender Aspekt, den das UN-Menschenrechtsbüro aktuell dokumentiert.
Im Westjordanland sehe sich die palästinensische Bevölkerung andauernden Angriffen durch israelische Siedler ausgesetzt, wobei diese oftmals Unterstützung vonseiten des Militärs erhielten. Nachdem ein 14-jähriger Israeli aus einer Siedlergemeinschaft getötet wurde, führten Racheakte zum Tod von vier Palästinensern, unter ihnen ein Kind. Türk verdeutlichte die Verantwortung Israels als Besatzungsmacht zum Schutz der Palästinenser vor Übergriffen durch Siedler und unrechtmäßiger Gewalt durch Sicherheitskräfte.