18. Dezember, 2024

Wirtschaft

Aufmerksamkeit auf Zentralbanken: Fed im Rampenlicht, BoE und BoJ könnten überraschen

Aufmerksamkeit auf Zentralbanken: Fed im Rampenlicht, BoE und BoJ könnten überraschen

Während einige bedeutende Zentralbanken ihre geldpolitischen Treffen abhalten, richtet sich das Augenmerk insbesondere auf die Federal Reserve der USA. Doch es könnte die Bank of Japan sein, die die Märkte aufrüttelt. In naher Zukunft treffen die Bank of England, die Bank of Japan, die Norges Bank und die schwedische Riksbank ihre Zinsentscheidungen, kurz nachdem die Fed am Mittwoch ihren Entschluss bekannt gegeben hat.

In Japan wird eine Zinserhöhung zwar nur mit 20 % Wahrscheinlichkeit eingepreist, allerdings ist ein Anstieg der Zinsen auch hier nur eine Frage der Zeit. Der Markt erwartet hier bis Ende 2025 einen Anstieg um mehr als 40 Basispunkte. Vor der Entscheidung der Fed wird im Vereinigten Königreich außerdem mit der Bekanntgabe der Inflationsdaten gerechnet. Diese könnten die Erwartungen untermauern, dass die Bank of England ihren Leitzins bei 4,75 % belässt.

Die britischen Löhne sind bis Oktober stärker gestiegen als erwartet, was die Erwartungen für Zinssenkungen der BoE im nächsten Jahr dämpft. Diese Lohnentwicklung führte zu einem Verkauf von britischen Staatsanleihen und stärkte das Pfund, das als beste G10-Währung gegenüber dem Dollar abschnitt. Im Geldmarkt wird damit gerechnet, dass die BoE im nächsten Jahr die Zinsen um rund 70 Basispunkte senken könnte, während für die Fed ein ähnliches Ausmaß und für die Europäische Zentralbank (EZB) etwa 120 Basispunkte erwartet werden.

In Europa werden am Mittwoch Inflationsdaten für November veröffentlicht. Laut einer Reuters-Umfrage sollen die harmonisierten Verbraucherpreise in der Eurozone unverändert bei 2,3 % bleiben. Sollte sich die Inflation bei 2 % einpendeln, plant die EZB, die Zinsen weiter zu senken, wie Präsidentin Christine Lagarde und die einflussreiche EZB-Vertreterin Isabel Schnabel bekräftigten.

Auf die Fed richtet sich dennoch das meiste Interesse. Asiatische Aktienmärkte gaben am Mittwoch nach, während US-amerikanische Aktien spürbare Verluste hinnehmen mussten. Der Dow Jones Index verzeichnete seine neunte tägliche Verlustserie und damit die längste seit 1978.

Die Fed wird erwartet, die Zinssätze um 25 Basispunkte zu senken, jedoch eine eher vorsichtige Prognose abzugeben. Starke Einzelhandelsumsätze in den USA bestätigten die Erwartung einer Zinsreduktion, stärken jedoch auch die Sicht, dass die US-Wirtschaft sich robuster zeigt als andere.

Unternehmensseitig sprangen die Aktien der japanischen Autobauer Honda und Nissan in die Höhe aufgrund von Berichten über Gespräche zur Gründung einer gemeinsamen Holdinggesellschaft, die eine stärkere Ressourcenteilung ermöglichen würde.