18. Oktober, 2024

Technologie

Aufholjagd im GPU-Markt: AMD fordert Nvidia heraus

Aufholjagd im GPU-Markt: AMD fordert Nvidia heraus

Der Markt für Künstliche Intelligenz (KI) steht am Scheideweg, und die Akteure darin rüsten sich für den nächsten großen Sprung. Nvidia, mit seinem beeindruckenden Marktanteil von bis zu 98% im Bereich der Grafikprozessoren (GPUs) in den letzten 18 Monaten, hat die Standards mit seinem H100-Chip gesetzt. Doch während die Nachfrage die Produktionskapazitäten übersteigt, sieht Konkurrent Advanced Micro Devices (AMD) eine Chance, Marktanteile zu gewinnen.

Beim "Advancing AI"-Event von AMD gab CEO Lisa Su Einblicke in die Zukunftsstrategie des Unternehmens und stellte neue GPU-Entwicklungen vor. Obwohl AMD noch hinter Nvidia zurückbleibt, zeigt die Präsentation, dass AMD mit rasanter Geschwindigkeit Boden gutmacht. Der neu angekündigte MI325X soll nicht nur 80% mehr hochbandbreitigen Speicher bieten als der Nvidia H200, sondern auch 30% bessere Inferenzleistung.

Diese Entwicklungen könnten AMDs Umsatz in schwindelerregende Höhen katapultieren. Eine weitere Überraschung bot Su mit der Ankündigung des MI350X, der direkt gegen Nvidias geplante Blackwell-Architektur antritt. Die Markteinführung ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant, nur wenige Monate nach Nvidias angekündigtem Start.

Trotz der beeindruckenden Fortschritte bleibt die Herausforderung groß, denn Nvidia plant, mit der Blackwell-Architektur einen Leistungssprung von 30-facher Geschwindigkeit gegenüber dem H100 zu erzielen. Doch die Zeit spielt für AMD - jüngste Finanzzahlen des Unternehmens zeigen einen Rekordumsatz im Datenzentrumsegment und ein Wachstum von 114% im Vergleich zum Vorjahr. Dies deutet darauf hin, dass eine Anpassung der Umsatzerwartungen auf mehr als 4,5 Milliarden Dollar für 2024 nicht ausgeschlossen ist.

Der Aktienkurs von AMD zeigt sich derzeit teuer, was auf ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 200,3 zurückzuführen ist. Doch Analysten erwarten eine Anpassung dieses Verhältnisses auf 30,6 im Jahr 2025, was die Aktie mittelfristig attraktiv macht.

Schlussendlich bleibt den Anlegern die Hoffnung auf einen baldigen weiteren Informationsschub von AMD, denn am 29. Oktober werden die Quartalsergebnisse für das dritte Quartal 2024 erwartet.