26. Dezember, 2024

Politik

Aufenthaltsrekorde in Deutschland: Integration und Einbürgerung auf dem Vormarsch

Aufenthaltsrekorde in Deutschland: Integration und Einbürgerung auf dem Vormarsch

Der Zustrom von Flüchtlingen hat die Zahl der Menschen mit befristeten Aufenthaltstiteln in Deutschland auf einen Höchststand katapultiert. Gemäß dem aktuellen Lagebericht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, belief sich die Anzahl im Jahr 2023 auf vier Millionen Personen – eine Verdopplung seit 2016. Dieser Anstieg ist vor allem auf den Zustrom ukrainischer Flüchtlinge infolge des russischen Angriffskriegs zurückzuführen. Ein differenzierter Blick auf die Gründe der Befristung zeigt, dass über die Hälfte der befristeten Aufenthaltstitel aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen vergeben wurden. Ein knappes Viertel erhielt den Titel aus familiären Gründen, während 10,4 Prozent der Betroffenen einer Erwerbstätigkeit nachgingen. Weitere 6,3 Prozent nutzten die befristeten Aufenthalte, um eine Ausbildung zu beginnen. Die Einbürgerung bewegt sich ebenfalls auf Rekordniveau: Rund 194.000 Menschen wurden im letzten Jahr Deutsche – ein Zuwachs, der auf veränderte gesetzliche Regelungen zurückzuführen ist. Das neue Staatsangehörigkeitsgesetz, das seit Juni 2023 gilt, verkürzt Wartezeiten und erlaubt die Mehrstaatigkeit. Besonders Syrer und andere Migranten aus früheren Jahren profitieren davon. Die Anzahl der Geduldeten, also der ausreisepflichtigen Personen, die nicht abgeschoben werden können, ist hingegen auf 194.000 gesunken. Das Einführung des Chancenaufenthaltsrechts bietet seit dem 31. Dezember 2022 einigen Geduldeten die Möglichkeit eines Aufenthalts auf Probe. Die Integrationsbeauftragte Alabali-Radovan betont, dass die Integration in allen Lebensbereichen Fortschritte macht, auch wenn Anpassungsbedarf insbesondere im Bildungssektor besteht.