Der britische Finanzriese Barclays positioniert sich für eine bevorstehende Welle an Fusionen und Übernahmen diesseits und jenseits des Atlantiks. Im Zuge einer unternehmerfreundlicheren Regulierung in den USA, eingeleitet durch den neuen Präsidenten Donald Trump, und dem Streben nach Wachstum europäischer Firmen, ergeben sich für Barclays vielversprechende Aussichten. Dies sind erfreuliche Nachrichten für die Investmentbanker und Händler des Hauses, wie CEO C.S. Venkatakrishnan in einem Interview am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos erklärte. Die Teams haben in den vergangenen Monaten bereits Marktanteile gewonnen und der CEO zeigt sich weiterhin überzeugt von der Stärke und Leistungsfähigkeit der Investmentbank. Rund ein Jahr nach Vorstellung einer neuen Strategie durch Venkatakrishnan zeigt sich die Wirkung: Während die Größe der Investmentbank lange als kontrovers diskutiert wurde, hat Barclays nun entschieden, andere Bereiche wie das Privatkundengeschäft zu stärken, um den relativen Anteil der Investmentbank zu reduzieren. Diese Strategie zahlt sich aus, denn der Wert der Barclays-Aktien hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Barclays gehört zu den wenigen europäischen Banken mit einer signifikanten Investmentbanking-Präsenz in den USA. Etwa 40% der Einnahmen werden in US-Dollar generiert. Zwei Faktoren treiben laut Venkatakrishnan die M&A-Aktivität in den USA: stabile, wenn auch hohe, Zinssätze und ein unternehmensfreundlicheres regulatorisches Umfeld. Auch in Europa benötigt es laut CEO mehr Deals, um wirtschaftlich mit den USA Schritt zu halten.