28. Oktober, 2024

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Aufbruch in Libyen: Eni und BP wieder auf Förderkurs

Aufbruch in Libyen: Eni und BP wieder auf Förderkurs

Nach einer zehnjährigen Auszeit haben Eni und BP ihre Erkundungsaktivitäten in Libyen wieder aufgenommen. Laut einer Mitteilung der National Oil Corporation (NOC) des Landes laufen derzeit Bohrungen im Ghadames-Becken. Das Wiedererwachen der Bohrtätigkeiten folgt auf eine Dekade der Unsicherheit, nachdem politische Unruhen und Konflikte im Anschluss an den Sturz des ehemaligen Herrschers Muammar Gaddafi 2011 dazu geführt hatten, die Onshore-Förderung 2014 einzustellen.

Eni hat in der Region B (96/3) des Ghadames-Beckens mit der Exploration begonnen und setzt dabei auf das 2007 geschlossene Type IV-Vertragsmodell. Das Unternehmen arbeitet dort in enger Partnerschaft mit BP sowie der Libyan Investment Authority. Mellitah Oil & Gas, welche über umfassende regionale Erfahrung aus der Al Wafa Feldentwicklung verfügt, leitet die Bohrtätigkeiten für den Explorationsbohrturm A1-96/3.

Der Standort für den Bohrturm ist strategisch wichtige 35 km vom Wafa-Feld und 650 km von Tripolis entfernt und zielt darauf ab, eine Tiefe von 10.327 Fuß zu erreichen. Es wird erwartet, dass eine Vielzahl an geologisch verheißungsvollen Formationen getestet werden, um neue Öl- und Gasreserven zu erschließen.

Gleichzeitig gab die NOC bekannt, dass die spanische Repsol bald im Murzuq-Becken und das österreichische Unternehmen OMV im Sirte-Becken ihre Bohraktivitäten wieder aufleben lassen werden. Trotz Herausforderungen durch Wartungsarbeiten und Wirbelstürme im Golf von Mexiko meldete Eni im dritten Quartal 2024 eine stabile Produktion, die im Vergleich zum Vorjahr um 2 % stieg, wenngleich sie im Quartalsvergleich um 3 % zurückging.

Das bereinigte EBIT für Exploration und Produktion von Eni lag im dritten Quartal bei beeindruckenden 3,2 Milliarden Euro, angetrieben durch neue Projekte und eine effiziente Kostenkontrolle. Die anziehende Euro-Bewertung und sinkende Brent-Preise wurden ausgeglichen. Ein bereinigter Nettogewinn von 1,3 Milliarden Euro für das Quartal und eine Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms auf 2 Milliarden Euro unterstreichen die positive Entwicklung des Unternehmens.

Eni peilt eine jährliche Fördermenge von 1,7 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag an, während nahezu der gesamte Betrag der angepeilten 8 Milliarden Euro aus Veräußerungserlösen innerhalb des Vierjahresplans sichtbar wird.