Der Gazastreifen steht vor einem potentiellen Neubeginn: Ein gemeinschaftlich von arabischen Nationen erarbeiteter Wiederaufbauplan wurde ins Leben gerufen und soll nun unter anderem der Europäischen Union und den USA zur Überprüfung vorgelegt werden. Der ägyptische Außenminister Badr Abdel-Atti erläuterte die Pläne am Ende eines Gipfels in Kairo und unterstrich das Ziel, eine breite internationale Unterstützung zu mobilisieren, als Gegengewicht zu den umstrittenen Plänen des US-Präsidenten Donald Trump. Der ehrgeizige Plan umfasst die Entsorgung von Trümmern und den sukzessiven Aufbau vorläufiger und dauerhafter Einrichtungen für die über drei Millionen Palästinenser in der Region. Bei geschätzten Gesamtkosten von rund 50 Milliarden Euro wird die Finanzierung durch externe Geberländer oder internationale Institutionen noch erwartet. Für eine Übergangszeit von sechs Monaten soll ein technokratisches Gremium den Gazastreifen unter der Schirmherrschaft der palästinensischen Regierung verwalten, bevor die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) von Präsident Mahmud Abbas die Kontrolle übernehmen könnte. Zwischen den politischen Fronten zeigt sich die Hamas optimistisch, während die israelische Seite Kritik äußerte. Der Gipfel in Kairo zog bedeutende politische Akteure an, darunter der Emir von Katar und UN-Generalsekretär António Guterres, die die humanitäre Notlage der Palästinenser betonten. Die Teilnehmer forderten die Entsendung von Friedenstruppen durch den UN-Sicherheitsrat, um endlich einen Frieden in der Region zu fördern. Die Umsetzung des Wiederaufbauplans sieht auch Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern sowie eine langfristige Zweistaatenlösung vor – Ziele, die angesichts der fortbestehenden Spannungen als unerreichbar erscheinen. Die Hamas wiederum lehnt eine Entwaffnung strikt ab und verweist auf ihre 'rote Linie' bei Verhandlungen, während Israel Bedingungen für eine fortgesetzte Waffenruhe stellt. Ungeachtet dessen bleibt die tatsächliche Umsetzung des Plans unsicher, da die humanitäre und politische Lage weiterhin angespannt ist.
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Aufbruch im Gazastreifen: Kairo präsentiert umfassenden Wiederaufbauplan
