Nach einer langen Phase der Stagnation scheint es endlich Bewegung in den Friedensverhandlungen im Gazastreifen zu geben. Eine israelische Delegation reiste Medienberichten zufolge nach Katar, um über die Freilassung von etwa 100 Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, zu verhandeln. Im Gegenzug könnten palästinensische Häftlinge freikommen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz äußerte sich optimistisch und betonte, dass eine Einigung mit der Hamas greifbar sei. Auch ein Vertreter der Hamas zeigt sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur verhalten zuversichtlich.
In Anbetracht der zahlreichen gescheiterten Verhandlungen in der Vergangenheit lässt ein aktueller Bericht des "Wall Street Journal" auf verbesserte Gesprächsbedingungen hoffen. Medien wie die "Times of Israel", der israelische Sender Channel 12 und "Axios" stimmen in diese optimistische Einschätzung ein, welche durch die Anwesenheit einer israelischen Delegation in Katar untermauert wird.
Währenddessen verlagert Israel aufgrund einer Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz im Libanon eigene Truppen vom Süden des Nachbarlandes in den Gazastreifen. Doch die Kämpfe ebben nicht ab: In Syrien, ein weiteres Schlachtfeld der Region, führte Israels Luftwaffe laut Berichten von Aktivisten kürzlich intensive Angriffe durch, wobei in der Nacht zum Montag zahlreiche Verletzte gemeldet wurden.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nimmt derweil an Gesprächen in der Türkei teil, um die regionale Stabilität nach dem Umsturz in Syrien zu erörtern. Dabei trifft sie auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, während der deutsche Diplomat Michael Ohnmacht bereits Vorgespräche mit der neuen syrischen Führung aufgenommen hat. Ziel ist es, die Pläne der neuen Machtinhaber zu verstehen und europäische Interessen einzubringen.
Donald Trump, der designierte US-Präsident, bezeichnet die Türkei als entscheidenden Schlüsselakteur für die Zukunft Syriens. Gemäß seiner Einschätzung habe die Türkei durch die „unfreundliche Machtübernahme“ in Syrien strategisch an Einfluss gewonnen. Trump sieht die Türkei als zentrale Figur im geopolitischen Schachspiel der Region.
Unabhängig davon, wie die Friedensgespräche verlaufen, bleibt die Lage in Syrien angespannt. Kurdische Kräfte im Norden des Landes scheiterten bei ihren Verhandlungen mit der von der Türkei unterstützten Syrischen Nationalarmee (SNA) über eine Waffenruhe und werfen Ankara mangelnde Dialogbereitschaft vor.
Indes führt das US-Militär weiterhin gezielte Luftangriffe gegen den IS in Syrien durch, um die Bildung neuer terroristischer Strukturen zu verhindern und für Sicherheit zu sorgen.