Anlegerinnen und Anleger an den deutschen Börsen zeigten sich zum Wochenstart erleichtert, als der Dax erstmals die historische Marke von 21.000 Punkten überschritt. Der Leitindex schloss mit einem Aufschlag von 0,42 Prozent bei 20.990,31 Punkten und erreichte im Tagesverlauf erneut einen Rekordwert mit 21.055 Zählern. Auch der MDax der mittelgroßen Werte verbuchte Gewinne und stieg um 0,65 Prozent auf 26.001,96 Punkte.
Ausschlaggebend für die positiven Entwicklungen war ein Bericht des 'Wall Street Journal', wonach die US-amerikanische Verwaltung unter Donald Trump nicht in Eile sei, die Handelspolitik drastisch zu verändern. Vielmehr plane Trump, eine Evaluation der Handelsbeziehungen zu China und den amerikanischen Nachbarn durchzuführen, was Marktteilnehmer hoffen lässt, dass ein Handelskrieg vorerst ausbleibt.
Besonders die Automobilwerte konnten in diesem Umfeld profitieren: BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche AG legten teils deutlich zu und hoben den Sektor europaweit zu einem der stärksten. Rheinmetall setzte seine Rekordjagd fort, obwohl der Kursgewinn letztlich neutralisiert wurde. Anleger erwarten von Trump weiterhin Forderungen nach höheren Militärausgaben der Nato.
Im Energiesektor geriet Siemens Energy unter Druck. Analysten sehen politische Risiken für das Unternehmen in den USA unter Trump, was den Aktienkurs um 3,4 Prozent sinken ließ. An die Index-Spitze schob sich hingegen die Commerzbank. Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch Unicredit trieben die Aktien an. Gleichzeitig zog Lanxess im MDax mit einem beachtlichen Gewinn an, unterstützt durch den vergangenen Vorziehkäufe ihrer Kundschaft.
Im Bausektor wurden die vorläufigen Zahlen von Nemetschek begeistert aufgenommen, was den Aktien einen deutlichen Anstieg einbrachte. Ähnlich positiv erging es den Titeln von Hypoport. Auch Nebenwerte wie Deutz und Heidelberger Druck legten nach positiven Analystenkommentaren und Charttechniken zu.
Ebenso erfreulich war der Aufwärtstrend im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50, der den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreichte. Währenddessen fand an den US-amerikanischen Börsen aufgrund des Martin Luther King Day kein Handel statt.
Der Euro setzte seinen Kursanstieg fort und notierte zum Tagesende bei 1,0399 US-Dollar, nachdem die EZB den Referenzkurs angehoben hatte. Der Rentenmarkt erfuhr leichte Einbußen, während die Umlaufrendite geringfügig stieg.