10. Januar, 2025

Märkte

Auf und Ab im britischen Staatsanleihen-Markt: Ein Blick hinter die Kulissen

Auf und Ab im britischen Staatsanleihen-Markt: Ein Blick hinter die Kulissen

Die britischen Staatsanleihen erleben turbulente Zeiten, doch namhafte Investoren wie Pacific Investment Management, Franklin Templeton und Fidelity International zeigen sich unbeeindruckt von der jüngsten Talfahrt und ziehen ein weiteres Engagement in Betracht. Während der weltweit führende Anleiheninvestor Pimco seine optimistische Haltung zu UK-Anleihen bekräftigt, äußert Fidelity-Portfoliomanager Mike Riddell, dass der jüngste Rückzug eher auf Hedgefonds als auf traditionelle Vermögensverwalter zurückzuführen sei. Riddell erklärt, dass man die Positionen in Gilts trotz der Marktschwankungen nicht angepasst habe. Die Schuldzuweisung an die britische Regierung greife zu kurz; der Abschwung sei vielmehr eine globale Geschichte der festverzinslichen Wertpapiere. Zwar sei die Marktstimmung gegenüber Großbritannien nach dem Wahlerfolg der Labour-Partei und geringem Wirtschaftswachstum getrübt, doch die Richtung bleibe klar ausgerichtet: Auch die Bank of England dürfte die Zinsen weiter senken, um der Wirtschaft Erleichterung zu verschaffen. Trotz der Attraktivität der aktuellen Renditen im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten bleibt der Weg beschwerlich. Die 30-jährige Anleiherendite erreichte den höchsten Punkt seit 1998, und das Pfund fiel auf ein Ein-Jahres-Tief. Dennoch betonen Großinvestoren und Banken, dass der Anstieg der britischen Renditen den globalen Trends entspricht. David Zahn von Franklin Templeton sieht in den Renditeniveaus eine attraktive Gelegenheit. Die Bank of England werde voraussichtlich weitere geldpolitische Lockerungen vornehmen, um die drohende wirtschaftliche Abwürgung zu verhindern. Schon am Donnerstag begannen die erhöhten Kreditkosten nachzulassen; die 10-jährige Rendite stieg nur um zwei Basispunkte. BNY Mellon-Daten zeigen, dass institutionelle Investoren trotz erhöhter Verkäufe von Gilts im Jahr 2025 innerhalb der erwarteten Verkaufsbandbreiten bleiben. Bloomberg-Ökonomen sehen in den surging gilt yields und dem schwachen Pfund Parallelen zur Finanzkrise 2022, doch sei der dominierende Faktor momentan der globale Anleihenmarkt. Orla Garvey von Federated Hermes hat ihre Position in Gilts nach dem Labour-Haushalt aufgegeben, da der erwartete fiskalische Spielraum ausblieb. Das schwache Wachstum und die hohen Renditen erschweren die Lage für Gilts und machen sie anfällig für starke Preisschwankungen.