Die Sicherstellung der Landes- und Bündnisverteidigung steht derzeit im Fokus der Bundeswehr, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Störmaßnahmen aus Russland. Generalleutnant Alexander Sollfrank, Befehlshaber des neuen operativen Führungskommandos, betont, dass Deutschland sich nicht mehr in einem reinen Friedenszustand befindet: Feindliche Aktivitäten richten sich gegen die Bundeswehr und kritische Infrastrukturen. Besonders besorgniserregend sind die wiederkehrenden Drohnensichtungen über gesperrten Gebieten und die ungeklärten Beschädigungen von Unterwasserleitungen in der Ostsee, die auf gezielte Sabotageakte hinweisen.
Mit der Vereinigung des Einsatzführungskommandos und des Territorialen Führungskommandos wird das operative Führungskommando zum 1. April eine einheitliche Führungsstruktur etablieren. Diese Neuorganisation zielt darauf ab, die Effizienz zu steigern und etwa 30 Prozent der bisherigen Dienstposten für andere Aufgaben freizugeben. Doch Sollfrank mahnt, dass die Effizienzgedanken hinter dem primären Ziel der effektiven und glaubwürdigen Abschreckung zurückstehen müssen.
Das operative Kommando konzentriert sich zudem auf den Schutz zentraler Infrastrukturen, die für das Funktionieren sowohl der Gesellschaft als auch des Militärs unerlässlich sind. Der Ruf nach verstärkter Kooperation mit Sicherheitsdiensten seitens der Unternehmen wird laut, um die Verteidigung des Landes gemeinschaftlich zu stärken. Sollfrank unterstreicht die Notwendigkeit, angesichts der latenten Bedrohungen durch Russland, die eigene Verteidigungsfähigkeit kompromisslos auszubauen und entschlossen zu handeln.
Die Vielzahl der Zwischenfälle spiegelt die strategische Konfrontation mit Russland wider und beleuchtet die Herausforderungen auf gesellschaftlicher und politischer Ebene. Russland teste laut Sollfrank gezielt die Resilienz Deutschlands durch Cyberangriffe, Sachbeschädigungen und Desinformationskampagnen.
Sollfrank macht deutlich, dass Deutschland bereit sei, jeglicher Art von Aggression mit Entschlossenheit entgegenzutreten, wobei die klare Intention zur Verteidigung des Landes unmissverständlich vorhanden ist.