12. März, 2025

Wirtschaft

Audi-Betriebsrat in Alarmbereitschaft: Widerstand gegen Sparmaßnahmen formiert sich

Audi-Betriebsrat in Alarmbereitschaft: Widerstand gegen Sparmaßnahmen formiert sich

Der Audi-Betriebsrat rüstet sich für einen entschlossenen Widerstand gegen ein drohendes milliardenschweres Sparprogramm. In einem Gespräch mit dem "Focus" äußerte Betriebsratschef Jörg Schlagbauer seinen Unmut über die Pläne und drohte im Fall fehlender Kompromissbereitschaft seitens des Unternehmens mit erheblichem Widerstand. Schlagbauer betont die Entschlossenheit des Betriebsrats, sich gegen das als "Liste des Grauens" bezeichnete Sparvorhaben zu wehren und versicherte, alle möglichen Szenarien vorzubereiten. Hintergrund dieser Spannungen sind Ängste der Belegschaft, dass umfangreiche Einsparungen in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro anstehen könnten, was in der mittelfristigen Perspektive die Streichung von bis zu 9.000 Arbeitsplätzen bedeuten könnte. Diese Pläne, die Medienberichten zufolge kursieren, sollen ebenfalls die Ausgliederung des deutschen Vertriebs, Verschiebung von Tarifsteigerungen sowie Kürzungen bei Prämien und Erfolgsbeteiligungen umfassen. Bislang gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung seitens Audi. In den derzeit laufenden Verhandlungen mit dem Vorstand setzt der Betriebsrat klare Bedingungen: Am Standort Ingolstadt soll ein zusätzliches Automodell produziert werden, um die Kapazitäten voll auszulasten. Die Umsetzung dieser Forderung ist für Schlagbauer essenziell, um eine neue Grundsatzvereinbarung mit Audi zu treffen. Trotz der Konjunkturschwäche und einer jüngsten Absatzflaute um 12 Prozent, die Audi 2024 auf 1,67 Millionen Fahrzeuge hinunterdrückte, sowie einem Rückgang der Verkaufszahlen elektrischer Modelle im Vergleich zum wachsenden Weltmarkt für Elektroautos, bleibt die Arbeitnehmerschaft kämpferisch. Der Konzern steht vor der Herausforderung, sowohl wirtschaftlich als auch technologisch überzeugende Lösungen zu finden.