25. Oktober, 2024

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Auchan auf Abschiedstour: Verkauf der Russland-Geschäfte an Gazprombank in Sicht

Auchan auf Abschiedstour: Verkauf der Russland-Geschäfte an Gazprombank in Sicht

Ein unternehmerisches Schwergewicht aus Frankreich zieht sich offenbar aus Russland zurück. In den finalen Verhandlungen steht der französische Supermarkt-Riese Auchan, dessen mögliche Veräußerung der russischen Geschäftsbereiche an die Gazprombank derzeit die Schlagzeilen bestimmt. Die renommierte französische Zeitung Le Monde berichtete unlängst, dass der Deal bald abgeschlossen sein könnte, auch wenn offizielle Bestätigungen noch ausstehen. Die Tragweite dieses potenziellen Geschäfts darf nicht unterschätzt werden. Mit rund 30.000 Beschäftigten und 230 Filialen sowie einem Online-Geschäft in Russland war Auchan bislang einer der letzten westlichen Player, die trotz internationaler Sanktionen an ihrem Russland-Geschäft festhielten. Dies sorgte bis dato für Aufsehen und Diskussionen in der internationalen Wirtschaftsgemeinschaft, besonders seit der politischen Eskalation in der Ukraine. Doch die Gerüchte über einen Rückzug von Auchan reißen nicht ab. Die Presseabteilung von Auchan Retail Russia weist jedoch alle Marktspekulationen zurück und betont, man habe bereits mehrfach dementiert, dass ein Verkauf bevorstehe. Auchan Frankreich hält derweil still und äußerte sich bislang nicht zu den Entwicklungen. Pragmatismus oder strategisches Stillschweigen? Interessant ist auch die Rolle der Gazprombank, Russlands drittgrößtem Kreditinstitut und prominenten Akteur im Energiehandel. Die Bank erweiterte erst letztes Jahr ihr Portfolio durch den Erwerb von 14 MEGA Einkaufszentren in Russland, hat bisher jedoch keine Stellung zum möglichen Kauf von Auchan genommen. Falls der Verkauf vollzogen wird, stünde für Auchan eine besondere Besteuerung beim Marktausstieg in Russland an.