In unsicheren wirtschaftlichen Zeiten wenden sich viele Einkommensinvestoren vermehrt defensiven Industrien wie dem Gesundheitssektor zu. Diese Branchen sind bekannt für ihre Stabilität, da sie weniger von wirtschaftlichen Turbulenzen betroffen sind und somit auch die Dividenden weniger gefährdet sind. Schließlich sind medizinische Bedürfnisse oft nicht optional, im Gegensatz zu vielen Technologien oder Dienstleistungen. In der Tat bietet der Gesundheitssektor zahlreiche hervorragende Dividendenaktien. Ein Blick auf zwei vielversprechende Vertreter dieses Bereichs: Merck und Medtronic.
Merck, einer der bedeutendsten Akteure im Pharmasektor, verzeichnete jüngst einen Kursrückgang von 4%. Dies liegt hauptsächlich an den Befürchtungen der Investoren über mögliche Konkurrenz für Keytruda, Mercks renommiertes Krebsmedikament und einen erheblichen Wachstumsmotor. Ein aufstrebendes Biotechnologieunternehmen namens Summit Therapeutics entwickelt derzeit Ivonescimab, ein Medikament, das Keytruda im Bereich des nicht-kleinzelligen Lungenkrebses Konkurrenz machen könnte, einem ihrer wichtigsten Märkte.
Trotz drohender Konkurrenz wird Keytruda laut Prognosen bis zum Verlust des Patentschutzes in den USA im Jahr 2028 weiter Umsatzwachstum verzeichnen. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat das Medikament für zahlreiche Indikationen zugelassen, von denen Ivonescimab bis 2028 die wenigsten beeinflussen dürfte. Zudem arbeitet Merck an einer subkutanen Version von Keytruda, deren Exklusivität auch über 2028 hinaus nicht gefährdet ist und die voraussichtlich erfolgreich sein wird.
Der Umgang mit Herausforderungen, wie sie Merck momentan erlebt, ist typisch für Pharmakonzerne. Über Jahrzehnte hat Merck dank seiner Innovationskraft und Fähigkeit, neue Medikamente zu entwickeln, nicht nur überlebt, sondern auch floriert. Die aktuelle Pipeline des Unternehmens umfasst dutzende Programme, die auch durch Übernahmen, wie beispielsweise von Acceleron Pharma, stetig ausgeweitet wird. Ein aktueller Erfolg hierbei ist die Neuzulassung von Winrevair, einem Medikament gegen pulmonale arterielle Hypertonie.
Zusätzlich hat Merck mehrere Kooperationsvereinbarungen mit kleineren Unternehmen, darunter eine mit Moderna zur Entwicklung eines personalisierten Krebsimpfstoffes. Kurz gesagt, zu viel Augenmerk auf Keytruda könnte dazu führen, dass Investoren das Gesamtpotenzial von Merck übersehen. Herausforderungen wird es immer geben, doch das Fundament, das Merck so lange Erfolg beschert hat, bleibt bestehen. Die Dividendenpolitik des Unternehmens überzeugt ebenfalls: In den letzten zehn Jahren stieg die Ausschüttungsquote um 71%, bei einer gegenwärtigen Rendite von 2,96% – weit über dem Durchschnitt des S&P 500 von 1,32%.