23. November, 2024

Energy

Atomkraft vor Comeback: Diese Aktien profitieren vom KI-Stromhunger

Der zunehmende Strombedarf durch künstliche Intelligenz treibt die Atomkraft wieder in den Fokus. Amazon, Microsoft und Google setzen auf nukleare Energie – und einige Aktien erzielen Rekordgewinne.

Atomkraft vor Comeback: Diese Aktien profitieren vom KI-Stromhunger
Der steigende Strombedarf durch KI-Rechenzentren treibt die Atomkraft wieder ins Rampenlicht. Tech-Giganten wie Amazon und Google setzen auf Atomverträge, um ihre zukünftige Energieversorgung zu sichern.

Atomkraft galt nach der Katastrophe von Fukushima 2011 für viele Investoren als Risikofeld – insbesondere in Deutschland, wo der Atomausstieg beschlossen wurde. Doch während sich hierzulande die Tür für Kernenergie schloss, ist die Welt eine Dekade später kaum wiederzuerkennen.

Die Nachfrage nach nuklearer Energie erlebt eine Renaissance – vor allem aufgrund des unstillbaren Stromhungers, den KI-Anwendungen weltweit erzeugen.

Die großen Tech-Konzerne haben das längst erkannt: Amazon, Microsoft und Google haben jüngst Verträge mit führenden Unternehmen der Atomenergie geschlossen, um ihre zukünftigen Rechenzentren klimafreundlich und mit stabiler Energie zu versorgen.

Dieser Schritt hat nicht nur das Potenzial, die Energiebranche zu revolutionieren, sondern verleiht auch den Aktienkursen von Atomkraftunternehmen neuen Schwung.


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Microsoft setzt auf Atomstrom: Stillgelegter US-Reaktor muss für Rechenzentren reaktiviert werden
Microsoft treibt die Energiewende mit Atomkraft voran. Ein Reaktor des stillgelegten Atomkraftwerks Three Mile Island wird wieder ans Netz gebracht, um die steigenden Energieanforderungen für Künstliche Intelligenz zu decken.

Atomkraft als Lösung für den KI-Strombedarf

Ein Blick auf die jüngsten Entwicklungen zeigt, wie ernst es den Tech-Giganten mit der Kernenergie ist. Amazon beispielsweise hat gleich drei Partnerschaften mit Atomenergieunternehmen geschlossen, um die wachsenden Anforderungen seiner Cloud-Sparte AWS zu decken.

Mini-Reaktoren als Zukunftslösung? – Die sogenannten Small Modular Reactors (SMR) versprechen eine effizientere und sicherere Energieversorgung. Der erste Reaktor könnte jedoch frühestens 2030 ans Netz gehen, die Technologie ist also noch nicht marktreif.

Während der Konzern auch auf erneuerbare Energien setzt, scheint die Abhängigkeit von Wind und Solar allein nicht auszureichen, um den steigenden Energiebedarf zu stillen. Ein zukunftssicheres, CO2-freies Kraftwerk – genau das verspricht die Atomenergie.

Microsoft und Google sind ebenfalls nicht untätig geblieben: Microsoft gab bekannt, dass es mit Constellation Energy zusammenarbeitet, um das einst stillgelegte Atomkraftwerk Three Mile Island teilweise wieder ans Netz zu bringen. Und auch Google setzt mit Kairos Power auf eine ganz neue Generation von Mini-Reaktoren, sogenannten Small Modular Reactors (SMR), die als sicherer und effizienter gelten.

Mini-Reaktoren: Hoffnungsträger für die Energiezukunft

SMRs gelten als das nächste große Ding im Energiemarkt. Diese kleineren, flexibleren Atomkraftwerke könnten in Zukunft eine tragende Rolle in der Energieversorgung spielen.

Noch sind sie nicht marktreif, doch erste Reaktoren könnten bereits 2030 in Betrieb genommen werden. Für die Tech-Riesen sind diese Reaktoren eine vielversprechende Möglichkeit, ihren Strombedarf zu decken und gleichzeitig klimaneutral zu bleiben.

Der Markt reagiert auf diese Entwicklungen mit einem regelrechten „Nuke-Boom“. Aktien von Unternehmen, die in die Atomenergie investieren, erleben aktuell beachtliche Kursgewinne.

Das Startup Oklo, das von OpenAI-Chef Sam Altman unterstützt wird, verzeichnete nach Bekanntwerden der Partnerschaft mit Amazon einen Kurssprung von über 40 Prozent. Nuscale Power, ein weiterer SMR-Anbieter, hat seine Aktien auf Jahressicht um 224 Prozent gesteigert.

Investitionsmöglichkeiten: Welche Aktien profitieren?

Für Anleger bieten sich durch die Atom-Renaissance zahlreiche Investitionsmöglichkeiten. Besonders im Fokus stehen Unternehmen wie Oklo, Nuscale Power und Rolls-Royce, das an der Entwicklung neuer Reaktortypen beteiligt ist. Die Aktie von BWX Technologies, einem führenden Hersteller kleiner Reaktoren für die Navy, hat kürzlich ein historisches Hoch erreicht.

Quelle: Eulerpool

Auch die Rohstoffseite wird durch den Boom beflügelt. Cameco, der größte Uranproduzent der westlichen Welt, hat seine Marktkapitalisierung in den letzten drei Jahren mehr als versechsfacht. Für risikofreudige Anleger bietet sich zudem Kazatomprom an – ein kasachisches Unternehmen, das rund 25 Prozent des weltweiten Urans fördert, jedoch in einem Schwellenland agiert und daher als riskanter gilt.

ETFs und Fonds: Der Einstieg in die Atomkraft

Wer breiter in den Atomsektor investieren möchte, kann auf ETFs setzen, die sich auf Unternehmen in der Kernenergie spezialisieren. Der VanEck Uranium and Nuclear Technologies ETF investiert in Unternehmen wie Nuscale Power, während der Global X Uranium ETF einen Korb von Firmen umfasst, die in der Uranförderung tätig sind.

Der HANetf Sprott Uranium Miners ETF bietet Zugang zu jungen Bergbauunternehmen, die sich auf Uranabbau spezialisiert haben – ein Bereich, der zwar noch in den Kinderschuhen steckt, aber großes Potenzial bietet.