Die Atlanta Falcons hatten einen ambitionierten Saisonstart vor sich: Ein neuer Cheftrainer wurde verpflichtet, der größte Free-Agency-Vertrag in der Geschichte der NFL abgeschlossen und zwei Pro Bowl-Verteidiger erworben. Doch die Euphorie wich schnell einer bitteren Realität, als die Falcons in ihrem Saisonauftakt gegen die Pittsburgh Steelers mit 10-18 verloren.
Falcons-Trainer Raheem Morris zeigte sich nach dem Spiel resigniert: „Überrascht? In der NFL kann man nicht überrascht sein. An schlechten Tagen muss man lernen und schnell handeln.“ Besonders schmerzhaft waren die Fehler von Quarterback Kirk Cousins, der mit einem Vertrag über vier Jahre und bis zu 180 Millionen Dollar die Offensive stabilisieren sollte. Stattdessen resultierten seine zwei Interceptions und ein Fumble in einer enttäuschenden Leistung mit einem Quarterback-Rating von 59. „Enttäuschend zu verlieren. Das ist es immer,“ kommentierte Cousins selbstkritisch.
Der Gegensatz zwischen Erwartungen und Realität zeigte sich auch an der Leistung von Justin Fields, dem Ersatz-Quarterback der Steelers, der fehlerfrei blieb und mit einem Rating von 91.9 überzeugte. Fields erhielt seinen letzten Feinschliff vom ehemaligen Falcons-Cheftrainer Arthur Smith, der im Januar entlassen wurde. „Es bedeutete viel für ihn,“ sagte Fields über Smiths Engagement, „Ich kenne Art und weiß, wie wettbewerbsorientiert er ist.“
Nicht nur die Offensive der Falcons litt; auch die Defensive Riege konnte dem gegnerischen Druck nicht standhalten. Steelers-Verteidiger T.J. Watt dominierte das Spiel entscheidend und beendete mit einem Sack die Hoffnungen der Falcons auf einen Last-Minute-Sieg. „Man muss verhindern, dass er das Spiel zerstört, und das ist ihm gelungen,“ gab Morris zu.
Die Unzufriedenheit über die ungenutzten Chancen war spürbar. Der talentierte Tight End Kyle Pitts und Wide Receiver Drake London wurden nur sechs Mal angespielt und erzielten zusammen lediglich 41 Yards. Running Back Bijan Robinson, der bei fast der Hälfte der Spielzüge involviert war, konnte zwar mit solider Leistung glänzen, doch reichte dies nicht aus, um den Gesamteindruck zu verbessern.
In den kommenden Wochen stehen für die Falcons schwere Aufgaben an, darunter Spiele gegen die Philadelphia Eagles und die Kansas City Chiefs. Die Mannschaft muss dringend an ihren Baustellen arbeiten, um die Saison noch zu retten. Cousins kündigte bereits an, sofort mit der Analyse der Niederlage zu beginnen: „Man muss jetzt vorankommen und das ist die mentale Stärke, die man in der NFL benötigt.“