Ein drohender wirtschaftlicher Kollaps durch den jüngsten Hafenstreik in den USA konnte in letzter Minute abgewendet werden. Kurz vor der wichtigen Hochsaison für Einzelhändler wie Target und Walmart fand der zweitägige Arbeitskampf sein Ende, nachdem sich die Internationale Longshoremen's Association (ILA) dazu entschloss, ihre Streiks an den Ost- und Golfküstenhäfen zu beenden. Grund für den Streik war die Forderung von 45.000 Hafenarbeitern nach höheren Löhnen und sichereren Arbeitsplätzen. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die United States Maritime Alliance (USMX), bot an, die Löhne über die nächsten sechs Jahre um 62 % zu steigern. Dieser Vorschlag liegt unter den geforderten 70 % der ILA, jedoch deutlich über dem ursprünglichen Angebot der USMX von rund 50 %. Transportminister Pete Buttigieg hob hervor, dass die jüngsten Errungenschaften der Arbeitnehmer das Resultat jahrzehntelanger Ungleichheit sei, die nun endlich angegangen werde. Die Beendigung des Streiks mindert die Sorgen über wirtschaftliche Schäden, die laut JPMorgan-Analyst Brian Ossenbeck bei anhaltender Eskalation täglich 3,8 bis 4,5 Milliarden Dollar betragen könnten. Der Konflikt umfasste insbesondere Warenkategorien, die schwer vorrätig gehalten werden können, so der Walmart-CEO Doug McMillon. Er verwies auf Bananen als ein Beispiel von Waren, die nicht einfach vorgezogen werden können, da sie natürlichen Reifeprozessen unterliegen. Die Herausforderung bleibt nun, den Rückstau an den Häfen schnell abzubauen. Buttigieg ist jedoch optimistisch, dass Konsumenten keine großen Einschränkungen bemerken werden, betonte aber die Notwendigkeit einer effizienten Aufarbeitung der entstandenen Verzögerungen.