Stillstand beim Umsatz, aber deutlich weniger Gewinn: Der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S tritt in einem schwierigen Marktumfeld auf der Stelle. Während die Erlöse in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres mit 1,197 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau blieben, sank das operative Ergebnis (Ebitda) um 13 Prozent auf 232 Millionen Euro.
Das Problem liegt nicht in der Nachfrage allein, sondern in einem anhaltenden Preisdruck durch Überkapazitäten. In der Leiterplatten- und Halbleiterindustrie haben sich in den letzten Jahren massive Produktionskapazitäten aufgebaut – doch die Nachfrage bleibt hinter den Erwartungen zurück. Das Ergebnis: Die Margen bröckeln, und AT&S musste seine Jahresziele bereits im Dezember nach unten korrigieren.
Halbleiterbranche unter Druck: Wann kommt die Erholung?
Die Herausforderungen für AT&S sind nicht hausgemacht – sie spiegeln ein größeres Problem in der globalen Halbleiter- und Elektronikindustrie wider.
- Überkapazitäten in der Branche: Viele Unternehmen haben in neue Produktionsstätten investiert, doch die erwartete Nachfrage blieb aus.
- Schwache Endmärkte: Elektronikhersteller und Chiplieferanten kämpfen mit verhaltenem Wachstum, insbesondere in China und Europa.
- Starker Preisdruck: In einem stagnierenden Markt sinken die Preise, während die Produktionskosten hoch bleiben.
Diese Faktoren setzen nicht nur AT&S unter Druck, sondern auch Wettbewerber wie TSMC oder Infineon. Die gesamte Lieferkette für Leiterplatten und Halbleiter-Substrate befindet sich in einer Abkühlphase – und eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht.
AT&S muss strategisch umdenken
Der Rückgang des operativen Ergebnisses um 13 Prozent zeigt, dass AT&S seine Kostenstrukturen anpassen muss, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Zwar hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren massiv in neue Technologien investiert – unter anderem in Substrate für Hochleistungsrechner –, doch nun muss sich zeigen, ob diese Strategie auch kurzfristig trägt.
Für Anleger stellt sich die Frage: Bleibt AT&S ein Wachstumswert – oder steckt das Unternehmen in einer längeren Schwächephase fest?
AT&S in der Warteschleife – Hoffen auf eine Marktbelebung
Der österreichische Leiterplattenhersteller sitzt zwischen den Stühlen: Einerseits ist die technologische Basis solide, andererseits belasten Marktflaute und Preisdruck die Gewinne.
Die große Frage bleibt: Wann zieht die Nachfrage wieder an? Die Halbleiterbranche durchläuft eine schwierige Phase – und AT&S muss beweisen, dass es sich in einem gesättigten Markt behaupten kann. Bis dahin heißt es für Investoren: Geduld mitbringen.