AstraZeneca und Amgen haben vielversprechende Resultate aus der Phase-III-Studie ihrer Entzündungstherapie Tezspire (tezepelumab) bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) veröffentlicht. Diese Therapie erreichte in der WAYPOINT-Studie die gemeinsam festgelegten primären Endpunkte. Es wurde eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verringerung der Nasenpolypengröße sowie der nasalen Verstopfung im Vergleich zu Placebo festgestellt. Während die Unternehmen genauere Ergebnisse noch zurückhalten, um diese bei einem bevorstehenden medizinischen Meeting mit den Regulierungsbehörden und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu teilen, wecken die bisherigen Resultate hohe Erwartungen.
Insgesamt nahmen 416 Patienten mit schwerem CRSwNP an der Studie teil. Zu den primären Studienzielen gehörte die Änderung der Nasenpolypgröße nach 52 Wochen, gemessen durch den endoskopischen Nasenpolypen-Score, sowie die Änderung der durchschnittlichen nasalen Verstopfung über zwei Wochen, erfasst mittels des Symptomtagebuchs für Nasenpolypen.
Auch in anderen Indikationen zeigt Tezspire Potenzial: Während die Phase IIb der Forschung bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) gemischte Ergebnisse lieferte und den primären Endpunkt der Phase IIa COURSE-Studie nicht erreichte, zeigten Subgruppenanalysen dennoch eine signifikante Verringerung schwerer Exazerbationen um 48 % bei Patienten mit einer eosinophilen Phänotyp. Diese Erkenntnisse führten im Juli zur Anerkennung von Tezspire als "Breakthrough Therapy" durch die US-amerikanische FDA.
Tezspire, ein TSLP-inhibierender monoklonaler Antikörper, ist seit 2021 zur Behandlung von schwerem Asthma zugelassen. Im Markt konkurriert es insbesondere mit Dupixent (dupilumab) von Sanofi und Regeneron, das bereits für CRSwNP und weitere immunvermittelte Erkrankungen zugelassen ist. Zuletzt erweiterte die FDA im September die Zulassung von Dupixent auf Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren.
Finanziell konnte Dupixent im letzten Jahr globale Umsätze von 10,7 Milliarden Euro erzielen, während Tezspire laut AstraZenecas Finanzberichten 86 Millionen US-Dollar erwirtschaftete. Prognosen von GlobalData deuten darauf hin, dass beide Medikamente bis 2030 erhebliche Umsatzsteigerungen erzielen könnten, mit erhofften 20,4 Milliarden und 3,6 Milliarden US-Dollar.