AstraZeneca wächst – dank starker Medikamentennachfrage
Während viele Branchen mit schwächelnder Konjunktur kämpfen, erlebt AstraZeneca ein Rekordjahr. Der britisch-schwedische Pharmakonzern profitierte 2024 besonders von seinen Krebsmitteln sowie Medikamenten gegen Herzinsuffizienz und Asthma. Das Ergebnis: ein Umsatzsprung um 18 Prozent auf über 54 Milliarden Dollar – währungsbereinigt sogar 21 Prozent.
Auch die Profitabilität legt kräftig zu. Der operative Gewinn (Ebitda) stieg um fast 25 Prozent auf 16,69 Milliarden Dollar. Beim bereinigten Gewinn je Aktie übertrifft AstraZeneca mit 8,21 Dollar die Erwartungen der Analysten und setzt sich an die Spitze der wachstumsstärksten Pharmaunternehmen. An der Börse kommt das gut an: Die Aktie legt um 2,1 Prozent zu.
Krebstherapien als Wachstumstreiber
Das starke Wachstum hat AstraZeneca vor allem seinen innovativen Krebstherapien zu verdanken. Medikamente wie Tagrisso (Lungenkrebs), Imfinzi (Immuntherapie) und Lynparza (Eierstock- und Brustkrebs) zeigten beeindruckende Verkaufszahlen. Die Nachfrage steigt weltweit, vor allem in den USA und Europa.
Auch in anderen Bereichen verzeichnet das Unternehmen starke Zugewinne. Besonders Medikamente gegen Herzinsuffizienz und Asthma treiben den Umsatz an. Der Bestseller Farxiga, ursprünglich als Diabetesmedikament entwickelt, wird mittlerweile auch gegen Herzschwäche eingesetzt – mit großem Erfolg.
China als wachsendes Risiko
Trotz der glänzenden Bilanz gibt es einen Unsicherheitsfaktor: China. Der zweitgrößte Pharmamarkt der Welt war lange ein Wachstumsmotor für AstraZeneca, doch jetzt mehren sich die Probleme.
Die chinesische Regierung drückt seit Jahren die Medikamentenpreise, um die Gesundheitskosten für die Bevölkerung zu senken. Pharmaunternehmen müssen sich an regelmäßigen Preisverhandlungen beteiligen, bei denen sie ihre Medikamente oft mit erheblichen Rabatten verkaufen müssen, um auf dem Markt zu bleiben. Für AstraZeneca, das einen beträchtlichen Teil seines Umsatzes in China erwirtschaftet, ist das eine Herausforderung.
Zusätzlich gibt es geopolitische Spannungen zwischen dem Westen und China. In den letzten Jahren hat die Regierung in Peking verstärkt auf lokale Pharmaunternehmen gesetzt, um sich unabhängiger von westlichen Arzneimittelherstellern zu machen. Das könnte langfristig den Marktanteil von AstraZeneca schmälern.
Blick nach vorne: Kann AstraZeneca das Wachstum halten?
Der Pharmakonzern gibt sich trotz der Unsicherheiten optimistisch. Das Unternehmen investiert massiv in Forschung und Entwicklung, um mit neuen Medikamenten weiteres Wachstum zu generieren. Vor allem in den Bereichen Onkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und seltene Krankheiten sieht AstraZeneca großes Potenzial.
Doch ein nachhaltiges Wachstum hängt auch davon ab, wie sich der chinesische Markt entwickelt. Wenn der Preisdruck weiter steigt und die Regulierung verschärft wird, könnte das die Gewinne mittelfristig belasten.