08. September, 2024

Pharma

AstraZeneca hebt Prognosen an: Starke Krebstherapie treibt Umsätze

AstraZeneca hebt Prognosen an: Starke Krebstherapie treibt Umsätze

Dank beeindruckender Verkaufszahlen seiner Krebstherapien erhöht der britisch-schwedische Pharma-Riese AstraZeneca seine Jahresprognose für Umsatz und Gewinn. Die Aktien des Unternehmens, das kurz davor steht, eine Marktkapitalisierung von 200 Milliarden Pfund zu erreichen, legten dieses Jahr bereits um mehr als 12 Prozent zu.

Mit einem Umsatz von 25,6 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr 2023, einem Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei konstanten Wechselkursen, übertraf AstraZeneca die Erwartungen der Analysten leicht. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatzzuwachs im mittleren Zehner-Prozentbereich, anstatt der zuvor prognostizierten niedrigen zweistelligen Wachstum.

CEO Pascal Soriot, der das Unternehmen seit langem erfolgreich führt, kommentierte: "Dies ist eine klare Reflexion des erheblichen Wachstumspotenzials, das wir sowohl bei unseren zugelassenen Medikamenten als auch bei denen in der späten Entwicklungsphase sehen."

Das neue Umsatz- und Gewinnziel kommt nach der Ankündigung von AstraZeneca im Mai, bis 2030 einen Umsatz von 80 Milliarden Dollar zu erreichen. Analysten hatten diese Aufwärtskorrektur weitgehend erwartet, dennoch fielen die Aktien am frühen Donnerstagshandel um 2,4 Prozent.

Der Pharmakonzern meldete am Donnerstag starke Wachstumszahlen in allen Geschäftsbereichen, insbesondere in der Onkologie, wo die Verkaufszahlen um 22 Prozent stiegen und damit 41 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. Zu den Spitzenreitern gehören die Krebsmittel Tagrisso und Imfinzi, die zusammen im ersten Halbjahr 2023 Erträge von 5,5 Milliarden Dollar erwirtschafteten.

AstraZeneca präsentierte zudem im Juni bei der American Society of Clinical Oncology Konferenz in Chicago eine Vielzahl an wissenschaftlichen Daten, um die Anwendung seiner Krebstherapien zu erweitern. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da das Unternehmen in den kommenden Jahren mit Patentabläufen wichtiger Medikamente wie dem Diabetesmittel Farxiga konfrontiert sein wird.

Analysten, wie Sean Conroy von Shore Capital, bleiben jedoch optimistisch. Conroy betont, dass AstraZeneca im Gegensatz zu anderen großen Pharmakonzernen gut aufgestellt sei, um den Verlust der Exklusivität wichtiger Medikamente zu kompensieren. "Sie haben genug neue Produkte in der Pipeline, um die 80 Milliarden Dollar zu erreichen und dort zu bleiben."

Das Unternehmen wird voraussichtlich auch bald erste Daten zu einer Anti-Adipositas-Pille bekanntgeben, die es letztes Jahr durch eine Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Biotech-Unternehmen Eccogene erworben hat. Dennoch liegt es in diesem boomenden Marktsegment hinter Konkurrenten wie Novo Nordisk und Eli Lilly zurück.