31. Januar, 2025

Politik

Assads Abgang: Moskau im Stimmungstief

Assads Abgang: Moskau im Stimmungstief

Der frühere syrische Machthaber Baschar al-Assad hat laut russischem Außenministerium sowohl seine Position als auch sein Heimatland verlassen. Während über seinen aktuellen Aufenthaltsort keine Informationen preisgegeben wurden, steht Russland weiterhin im Austausch mit syrischen Fraktionen und sieht gegenwärtig keine Gefahren für seine Militärstützpunkte im Land. Assad habe eine friedliche Machtübergabe beauftragt, so das Ministerium weiter. Zwar habe Russland nicht aktiv an den Verhandlungen teilgenommen, appelliert jedoch eindringlich an alle Beteiligten, auf Gewalt zu verzichten und politische Lösungen zu finden. Die offiziellen Stellen des Kremls verwiesen lediglich auf diese Mitteilung und hielten sich mit weiteren Kommentaren zurück. Der Verlust des syrischen Verbündeten hat in Moskau zu Enttäuschung geführt. Russland, das seit 2015 militärische Unterstützung für Assad bereitstellte, sieht sich unter den verschärften Bedingungen des Bürgerkriegs außerstande, Syrien weiter zu unterstützen. Konstantin Kossatschow, ein prominenter russischer Außenpolitiker, betont, dass Russland nur noch auf Wunsch des syrischen Volkes eingreifen werde. Das militärstrategische Interesse Russlands in der Region bleibt jedoch unverändert. Die Militärbasis in Syrien und der Marinehafen von Tartus am Mittelmeer stehen in erhöhter Bereitschaft, obwohl keine unmittelbare Bedrohung erkennbar sei. Andrej Kartapolow, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im russischen Parlament, erklärte, dass das in Syrien stationierte russische Militär einer strategischen Neubewertung bedarf. In der russischen Medienlandschaft wird unterdessen über die Versäumnisse der Russland-Politik in Syrien diskutiert. Währenddessen wird spekuliert, dass Wladimir Putin mit Syrien sein "persönliches Afghanistan" erleben könnte, ähnlich dem sowjetischen Truppenabzug von 1989.