Ein unerwartetes Ereignis erschütterte jüngst die niederländische Technologiewelt, als ASML, der größte börsennotierte Konzern der Niederlande und führend in der europäischen Technologiebranche, unabsichtlich seinen Bericht zu den Zahlen des dritten Quartals vorzeitig veröffentlichte. Diese verfrühte Offenlegung während der Börsenzeiten führte zu Verwunderung und auch Nachsicht vonseiten der niederländischen Anteilseigner, die den Vorfall als "menschliches Missgeschick" bezeichneten.
Gerben Everts, Leiter der Aktionärsvereinigung VEB, brachte zum Ausdruck, dass dies nicht den Erwartungen an ein Unternehmen vom Format ASMLs entspricht. Dass der Vorfall in solch breitem Umfang bekannt wurde, sei beschämend für den Technologieriesen, der zu den prominentesten Akteuren Europas zählt.
Der voreilig veröffentlichte Bericht, der auf der Webseite des Unternehmens abrufbar war und schnell von Bloomberg sowie weiteren Nachrichtenagenturen aufgegriffen wurde, enthielt eine Absenkung der Umsatz- und Buchungsprognosen für 2025. Dies führte zu einem dramatischen Kurseinbruch, dem größten, den das Unternehmen in den letzten 20 Jahren erlebte. Christophe Fouquet, der CEO von ASML, entschuldigte sich vor Analysten und bezeichnete den Vorfall als "unglücklich", besonders angesichts des kritischen Charakters der Prognoseanpassung.
Die Niederländische Finanzmarktaufsichtsbehörde äußerte sich nicht zu Einzeluntersuchungen, hob jedoch die Wichtigkeit zeitgleicher Informationsverteilung unter Aktionären hervor. ASML führte den Vorfall auf einen "technischen Fehler" zurück, wobei Everts darauf hinwies, dass es im Kern ein menschliches Versagen sei – ein Missgeschick, das jedem passieren kann. Ein vergleichbarer Vorfall ereignete sich bereits im Jahr 2022, als eine SEC-Einreichung frühzeitig veröffentlicht wurde.