17. Oktober, 2024

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ASMLs Quartalsbericht sendet Schockwellen durch den Chip-Sektor

ASMLs Quartalsbericht sendet Schockwellen durch den Chip-Sektor

Ein enttäuschender Quartalsbericht von ASML hat am Dienstag zu einem massiven Ausverkauf im Chipsektor geführt und dabei auch Schwergewichte wie Nvidia in Mitleidenschaft gezogen. Branchenanalysten betonen jedoch, dass die Nachfrage nach KI-Chips nicht generell schwächelt.

ASML, einst Europas wertvollstes Tech-Unternehmen, steht als führender Hersteller von Maschinen im Blickpunkt, die zur Produktion von Nvidias Chips dienen. Ein verfrüht veröffentlichter Bericht ließ die Aktien der niederländischen Firma einbrechen und führte zu einem Rückgang des PHLX Semiconductor Index um mehr als 5 %, während der S&P 500 nur leicht um 0,7 % fiel.

Inmitten dieser Turbulenzen verlor Nvidia 4,5 %, Advanced Micro Devices gab 5,2 % nach und Broadcom fiel um 3,5 %. Doch bereits am Mittwoch begann sich der Markt zu erholen: Nvidia legte 3 % zu, Broadcom stieg um 0,5 %, während AMD nur leicht um 0,3 % nachgab. ASML selbst erlitt am Dienstag einen Kursverlust von 16 % und fiel am Mittwoch um weitere 6,4 %.

Die veröffentlichten Auftragszahlen von ASML, die mit 2,6 Milliarden Euro deutlich unter den erwarteten 5,39 Milliarden lagen, sorgten für Verunsicherung. Obwohl die Einnahmen mit 7,5 Milliarden Euro die Erwartungen übertrafen, wurde der Ausblick für 2025 nach unten korrigiert. Der Umsatz wird nun zwischen 30 und 35 Milliarden Euro prognostiziert, zuvor waren es bis zu 40 Milliarden.

Trotz der Kursschwankungen zeigt die Nachfrage nach KI-Chips Stärke. Analysten wie Stacy Rasgon von Bernstein und Kevin Wang von Mizuho weisen auf eine weiterhin robuste Entwicklung in diesem Segment hin. Laut Prognosen soll der KI-Chipmarkt 99 % im nächsten Jahr und weitere 74 % im darauffolgenden Jahr wachsen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die geopolitische Lage mit China, das bisher einen hohen Anteil am Umsatz von ASML ausmachte. Künftig wird mit einer Normalisierung gerechnet, da chinesische Unternehmen in diesem Jahr bis zu 50 % des Umsatzes ausmachten. Verschärfte Exportkontrollen sowie politische Spannungen können den chinesischen Markt stark beeinflussen.

Rückgänge in der Nachfrage aus China werden von Analysten teilweise positiv gesehen, insbesondere im Hinblick auf die politischen Unsicherheiten. Jim Kelleher von Argus Research erachtet ASMLs Schritt, die Abhängigkeit von China zu reduzieren, als vorausschauend.