ASML: Zwischen Technologieführerschaft und geopolitischen Herausforderungen

ASML, ein führender Anbieter von Lithografiemaschinen für die Halbleiterindustrie, sieht sich trotz seiner dominanten Marktstellung aktuell mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert. Als ein technologisches Monopol versorgt das niederländische Unternehmen zentrale Player der Branche wie Taiwan Semiconductor Manufacturing mit unerlässlichen High-End-Maschinen, doch die jüngsten Geschäftszahlen hinterlassen Fragen. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal fiel die ASML-Aktie um über 20%. Aus Sicht von Langzeit-Investoren könnte gerade jetzt eine attraktive Kaufgelegenheit bestehen, da die fundamentale Bedeutung von ASML für die Chipindustrie unbestritten ist. Geopolitische Spannungen beeinflussen das Geschäft von ASML stärker denn je. Insbesondere der US-Druck, keine fortschrittlichen EUV-Maschinen nach China zu liefern, hat dazu geführt, dass die Niederlande den Export dieser Anlagen gestoppt haben. Dennoch werden weniger komplexe DUV-Maschinen weiterhin nach China verkauft, jedoch plant ASML, den Service für einige dieser Geräte noch in diesem Jahr einzustellen – ein potenzielles Risiko, da rund 47% des Q3-Umsatzes aus China stammten. Ein zweiter bedeutender Grund für den Kursabsturz ist die enttäuschende Entwicklung bei den Bestellungen. Während das Unternehmen mit einem Auftragsbestand von über 36 Milliarden Euro glänzt, beliefen sich die Neuzugänge im dritten Quartal lediglich auf 2,6 Milliarden Euro, was deutlich unter den Erwartungen von 5,6 Milliarden liegt. Dies zeigt, dass zwar weiterhin eine starke Nachfrage besteht, jedoch neue Bestellungen derzeit ausbleiben. Die zyklischen Unterschiede zwischen ASML und der Chipproduktion machen die Lage nicht einfacher, da Maschinen oft Jahre vorab bestellt werden.