18. Oktober, 2024

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ASML korrigiert Umsatzprognose für 2025: Marktumfeld trübt Erwartungen

ASML korrigiert Umsatzprognose für 2025: Marktumfeld trübt Erwartungen

ASML sorgte am Dienstag für Überraschungen, als das Unternehmen versehentlich seine Ergebnisse für das dritte Quartal vorzeitig veröffentlichte und gleichzeitig seinen Ausblick auf 2025 anpasste. Die kurzfristigen Aussichten bleiben zwar optimistisch, doch die langfristigen Erwartungen wurden aufgrund einer langsameren Marktbelebung, geopolitischer Unsicherheiten und möglicher weiterer Exportbeschränkungen für Fertigungsanlagen nach China zurückgeschraubt. Dies führte dazu, dass der Börsenwert des Unternehmens innerhalb weniger Tage um nahezu 75,7 Milliarden US-Dollar sank.

Im dritten Quartal 2024 erzielte ASML einen Umsatz von über 7,5 Milliarden Euro, was die Markterwartungen übertraf. Dies war auf starke Verkaufszahlen bei DUV-Geräten sowie höhere Einnahmen aus dem Installed Base Management zurückzuführen. Dennoch blieben die Nettoaufträge mit 2,6 Milliarden Euro unter den Erwartungen, was auf Marktdruck hindeutet. Das Quartal endete mit einem Auftragsbestand von über 36 Milliarden Euro.

Für das vierte Quartal rechnet ASML mit einem deutlichen Umsatzanstieg auf bis zu 9,2 Milliarden Euro, angetrieben durch erhöhte Produktionserträge und Effizienzsteigerungen bei EUV-Systemen. Die Jahresprognose für 2024 liegt bei rund 28 Milliarden Euro, im Einklang mit früheren Vorhersagen. Für 2025 erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz von 30 bis 35 Milliarden Euro – ein Rückgang im Vergleich zu früheren Prognosen von 35 bis 40 Milliarden Euro.

Besonders die strengeren Vorschriften für den Export nach China und geänderte Expansionspläne von Intel, einschließlich Verzögerungen beim Bau der Fab 29 in Deutschland, spielen eine maßgebliche Rolle bei der Reduzierung der Umsatzprognosen. Chinas Unternehmen waren in jüngster Zeit Hauptabnehmer der ASML-Technologien, doch die Verschärfung der Exportbeschränkungen könnte diesen Anteil auf nur noch 20% im Jahr 2025 senken.

Der CFO von ASML, Roger Dassen, sieht in diesem Rückgang eine Rückkehr zur Normalität und verweist auf die im Raum stehenden Spekulationen über Exportkontrollen. ASML-CEO Christophe Fouquet wies zusätzlich auf die Herausforderungen bei der Kundenakquise hin, die neue Fertigungsstätten rechtfertigen würden, ohne dabei Intel explizit zu erwähnen.

Analysten äußerten Enttäuschung über die revidierte Prognose und verwiesen auf die Herausforderungen, mit denen die Halbleiterindustrie konfrontiert ist. Trotz dieser Bedenken betonen einige Marktkenner, dass das Wachstumspotenzial im Bereich der KI-Nachfrage langfristig stabil bleibt.