Die asiatischen Märkte zeigten am Donnerstag eine deutliche Aufwärtsbewegung, nachdem die US-Notenbank Federal Reserve ihre Bemühungen zur Vermeidung einer Rezession mit einer ungewöhnlich starken Zinssenkung eingeleitet hatte.
Der Nikkei 225 in Tokio kletterte um 2,5% auf 37,284.43 Punkte, während der Hang Seng in Hongkong um 1% auf 17,840.93 stieg. Auch der Shanghai Composite legte um 0,8% auf 2,738.19 und Taiwans Taiex um 1% zu. Eine Ausnahme bildete der südkoreanische Index, der um 0,3% auf 2,566.65 nachgab.
Die Bank of Japan und die Bank of England halten ebenfalls in dieser Woche geldpolitische Sitzungen ab. Obwohl keine Änderungen der Zinssätze erwartet werden, könnten ihre Erklärungen Hinweise auf zukünftige Maßnahmen geben und die Märkte beeinflussen.
Da die Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte durch die Fed gut angekündigt war und die Märkte bereits im Vorfeld stark gestiegen waren, fielen die Reaktionen an der Wall Street eher verhalten aus. Laut Thomas Mathews von Capital Economics sind weitere Zinssenkungen wahrscheinlich ohne große Auswirkung.
Es war die erste Zinssenkung der Fed seit über vier Jahren und markiert das Ende einer Phase, in der die US-Notenbank die Zinsen auf einem Zwei-Jahrzehnt-Hoch hielt, um die schlimmste Inflation seit Generationen zu bekämpfen. Der S&P 500 sank am Mittwoch um 0,3% auf 5,618.26 Punkte, der Dow Jones fiel um 0,2% auf 41,503.10 und der Nasdaq Composite verlor ebenfalls 0,3% auf 17,573.30.
Die Bewegung der Fed unterstützt die Finanzmärkte auf zwei maßgebliche Weisen: Sie nimmt den Druck von der Wirtschaft und steigert die Preise für diverse Anlageformen. Bereits im Vorfeld hatten Aktien, Gold und Anleihen auf die Erwartungen einer Zinssenkung positiv reagiert.
Nachdem die Inflation deutlich gesunken ist und sich auf dem Weg zu 2% befindet, kann die Fed nun mehr Augenmerk auf die Sicherung des Arbeitsmarktes und die Gesamtwirtschaft legen. Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass es jetzt an der Zeit sei, den Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Kritiker erklären, dass die Fed die Zinsen bereits zu lange hochgehalten habe, doch Powell hält an der Timing-Strategie der Fed fest. Auch Stephen Innes von SPI Asset Management bestätigt, dass sich der Fokus nun klar auf den Arbeitsmarkt verlagert habe.
In Folge der Ankündigung der Fed schwankten auch die Renditen von US-Staatsanleihen. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen stieg letztlich auf 3,70%, während die zweijährige Rendite auf 3.62% kletterte.
An der Wall Street verzeichnete Intuitive Machines einen Kurssprung von 38,3%, nachdem das Unternehmen von der NASA einen Auftrag im Wert von bis zu $4,82 Milliarden erhalten hatte. Der Handel mit Tupperware Brands wurde gestoppt, nachdem das Unternehmen Insolvenzschutz beantragt hatte.
Der Kurs des US-Benchmark-Rohöls fiel um 20 Cent auf $69.68 pro Barrel, während Brent-Rohöl um 22 Cent auf $73.43 pro Barrel sank. Der Dollar stieg auf 143,37 Yen, während der Euro auf $1.1101 fiel.