10. Oktober, 2024

Wirtschaft

Asiatische E-Commerce-Riesen auf dem Vormarsch: Temu und Shein erobern den deutschen Markt

Asiatische E-Commerce-Riesen auf dem Vormarsch: Temu und Shein erobern den deutschen Markt

Die E-Commerce-Landschaft in Deutschland erfährt einen bemerkenswerten Wandel: Der chinesische Online-Marktplatz Temu hat sich binnen kürzester Zeit einen festen Platz unter den führenden Onlinehändlern des Landes erobert. Nach nur anderthalb Jahren Präsenz hierzulande, rangiert Temu bereits auf dem sechsten Platz der meistgenutzten Versandplattformen im ersten Halbjahr 2024. An der Spitze des Rankings stehen weiterhin Giganten wie Amazon, eBay und Otto.

Nicht weniger beeindruckend ist der Aufstieg von Shein, einem in Singapur ansässigen Modehändler mit Wurzeln in China, der es auf den 19. Platz schaffte. Laut Untersuchungen der Consumer Panel Services, einer Einheit des Meinungsforschungsinstituts YouGov, konnte Temu aus Deutschland circa 1,3 Millionen Kunden anziehen, während rund 900.000 Käufer bei Shein fündig wurden. Beide Plattformen profitieren von günstigen Wettbewerbsbedingungen und einer ausgesprochen präsenten Werbestrategie, wie GfK-Marktforscher Christian Koch bemerkt.

Obwohl der Gesamtsektor unter einer schleppenden Konsumstimmung leidet, zeigt sich zumindest eine Stabilisierung des E-Commerce-Marktes im dritten Quartal dieses Jahres. Dennoch bleiben die Einnahmen mit 55,4 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahr. Auch wenn die beiden Plattformen weiterhin wachsen, bleiben sie nicht ohne Kontroversen: Kritiker bemängeln die Produktqualität und fordern strengere Kontrollen gegen unfaire Praktiken.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sich jüngst an die EU-Kommission gewandt, um stärkere Überwachungsmaßnahmen für Direktversandhändler zu fordern. HDE-Präsident Alexander von Preen unterstrich die Notwendigkeit, Institutionen wie den Zoll zu unterstützen, um die Kontrolle zu verbessern.