Aserbaidschan, Gastgeber des kommenden Klimagipfels COP29 der Vereinten Nationen, ist ein Land mit einer tief verwurzelten Geschichte im Bereich der Erdölförderung. Einst bekannt für die 'heiligen Feuer' der zoroastrischen Tempel, hat sich das Land am Kaspischen Meer als wichtige Drehscheibe für die Öl- und Gasindustrie etabliert. Schon im 13. Jahrhundert berichtete Marco Polo von sprudelnden Ölquellen in der Region. Diese natürlichen Ressourcen wurden im Jahr 1846 zum ersten Mal in der Nähe von Baku durch den Beginn moderner Bohrungen erschlossen. Die Nobel-Brüder, Robert und Ludvig, investierten später massiv in die aufstrebende Ölindustrie des Landes und gründeten die Branobel, die zeitweise als das größte Ölunternehmen der Welt galt. Heute leistet die Öl- und Gasförderung einen erheblichen Beitrag zur Wirtschaftskraft Aserbaidschans. Mit einem Großteil des nationalen Reichtums aus Offshore-Vorkommen im Kaspischen Meer unterstützen diese Rohstoffe 90 Prozent der Exporte und machen einen wesentlichen Anteil des Bruttoinlandsprodukts aus. Der bedeutende Ölkomplex Azeri-Chirag-Gunashli, betrieben von BP, ist eine zentrale Quelle für die Rohölproduktion des Landes. Laut aktuellen Zahlen produziert Aserbaidschan Millionen Tonnen Rohöl und Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich, wobei ein beträchtlicher Teil in den Export fließt.